Kommunikation

Unterricht im Klassenzimmer mit dem Overhead-PC
ist nicht zwangsweise lehrerzentrierter Unterricht!

Der herkömmliche Frontalunterricht sollte der Vergangenheit angehören.
Der Arbeitsunterricht ist methoden- und handlungsorientiert, d.h. Schüler übernehmen zeitweilig die Rolle des Lehrers, der Lehrer übernimmt die Rolle des Beraters.

Die neuen Medien im Klassenzimmer liefern dazu inhaltlich und methodisch neue Impulse.
- Sie erleichtern die aktive Mitarbeit der Schüler,
- sie beleben das Wechselspiel von Vormachen und Nachahmen,
- sie erleichtern einen vielfältigen Rollenwechsel zwischen "Lehrer" und "Schüler",
- sie erleichtern die Reflexion über individuelle Verhaltensformen, da nicht die Person kritisiert werden muss, sondern das benutzte technische Hilfsmittel oder die gestaltete Präsentation,
- sie ermöglichen vielfältige pädagogische Hilfen, da die Handlungsorientierung im Fachunterricht einen hohen Stellenwert bekommt. (Handlungsorientierung ist ja nicht an Gruppenunterricht gebunden.).

Lehrerpräsentation

Der Lehrer zeigt einen Lösungsweg für ein Problem. Der Lehrer-Schüler-Dialog erhält dabei neue interaktive Hilfsmittel: Datenpools, Zusatzinformationen, Bilder, Filme, Simulationen müssen fachgerecht eingesetzt werden. Erklärungen erhalten neue Visualisierungsmöglichkeiten. Die praktizierte Abfolge einer vollständigen Informationsverarbeitung (Quellensuche, Bewertung und Neufassung der Information im Sinne der Aufgabenstellung, die Gestaltung der Ergebnispräsentation und die eigentliche zuhörerorientierte Präsentation) ist Anreiz zum Nachmachen und Hilfe zugleich. Der Lehrer schafft damit Verhaltens- und Bewertungsrahmen, an denen sich ein Schüler orientieren kann.
Bei den vielfältigen neuen Medien erfordert dies eine sehr gute Vorbereitung des Lehrers, da das Abgleiten vom geplanten Weg durch die Interaktivität besonders leicht ist. Die Methode sollte im Mittelpunkt stehen, der Inhalt wird daran festgemacht.

Schülerpräsentation

Der Schüler schlüpft in die Rolle des Lehrers. Der Schüler muss die Schritte der Informationsverarbeitung zuerst nachahmen, dann muss er eigene Wege suchen. Kreativität und Spontaneität im Umgang mit den neuen Medien wird gefordert. Der Lehrer wird zum Berater, die Klasse ist der Dialogpartner für den vortragenden Schüler.
Die nachträgliche Reflexion über die Verhaltensformen des agierenden Schülers können pädagogisch recht hilfreich sein. Die positive Verstärkung bei geglückten Ansätzen sollte dabei im Mittelpunkt stehen.

Partnerarbeit

Die themenbezogene Partnerarbeit (3 bis 4 Unterrichtsstunden im Computerraum) schafft Sicherheit im Umgang mit den neuen Medien. Soziale Anpassungsfähigkeit wird dabei ebenso eingeübt wie die Praxis der Informationsverarbeitung. Zweiergruppen sind optimal, das haben Untersuchungen in englischen Schulen schon in den 80er Jahren ergeben. Die Schüler einer Gruppe sollten etwa gleich leistungsstark sein, dann ist der individuelle Erfolg am größten. Die abschließende Präsentation der Partnerarbeit in der Klasse ist sehr wichtig. Ohne diesen Wettbewerb wird die Arbeit zu wenig ernst genommen. Auch hat die Kritik von Mitschülern eine andere Qualität als die Kritik eines Lehrers. Der Lehrer sollte mehr die Rolle des "Beraters" einnehmen, das wird vor allem in der Pubertät leichter akzeptiert. Damit alle Partnerarbeiten bei der Vorstellungsrunde zum Zuge kommen können, dürfen die Aufgabenstellungen nicht zu komplex sein.

 

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