Projektarbeit -
der didaktische Rahmen für die neuen Medien

Wenn die neuen Medien wirklich Neues bieten, so wird sich dies sowohl auf die Didaktik als auch auf die Methodik stark auswirken.
Informationsverarbeitung, Handlungsorientierung und Präsentation sind didaktische Ansätze mit unterschiedlichem Akzent auf Inhalt, auf Kommunikation und Selbstfindung, und schließlich auf Ergebnisformulierung und Feedback.
Gemeinsam ist die Projektorientierung. Projekte unterstützen die individuelle Entwicklung der Schüler besonders nachhaltig, sie wirken deshalb insbesondere auch erzieherisch. Der Lehrer hat durchweg beratende und bewertende Funktion. Letzteres bereitet Lehrern große Probleme. Wie soll der handwerkliche Umgang mit den neuen Medien gerecht beurteilt werden. Zumindest für Bayern gibt es da viele Konflikte mit Vorschriften zur Ermittlung von Schülerleistungen. Auch die vermeintliche fehlende Relevanz bzgl der Abschlussqualifikationen (Zentralabitur) liefert Bedenkenträgern ein breites Argumentationsfeld.

Die handlungsorientierte Umsetzung des Unterrichtskonzepts "Informationsverarbeitung"
besteht aus der Abfolge
- Recherche
- Auswahl und Bewertung von Informationen
- Neuformulierung und Transfer
- visuelle Verstärkung und Veranschaulichung von Inhalten
- Präsentation in einer der vielen Formen: Aufsatz, Kurzreferat, Vortrag, Podiumsdiskussion, Gesprächskreis, Rollenspiel, ...
Bei diesem Ansatz geht es um die schulpraktische Umwandlung von "Informationsräumen" in "Wissensräume". Der eigentliche schulische Nutzen der IuK-Medien und von Multimedia geht von diesem methodisch-didaktischen Ansatz aus.

Ein "Lernzirkel" ist eine Organisationsform für handlungsorientiertes Lernen. Die Kleingruppe arbeitet an einzelnen Stationen ein definiertes Lernprogramm ab. Dabei steht der Erwerb nachfolgender vier Kompetenzen im Mittelpunkt:
Soziale Kompetenz, Persönlichkeitskompetenz, Methodenkompetenz, Fachkompetenz.
Damit werden "Wissensräume" in "Kompetenzräume" umgewandelt.

Was ist mit den 4 Kompetenzen gemeint?
Zitat aus der SZ vom 26.2.1994: "Abschied vom lehrerzentrierten Unterricht" von Christian Kvech:

1. Soziale Kompetenz: In Lern- und Arbeitsgruppen oder Projektteams mit wechselnder Zusammensetzung sich ergebnisorientiert verhalten und Gruppeninteressen in den Vordergrund stellen können.

2. Persönlichkeitskompetenz: Die eigene Persönlichkeit stetig weiterentwickeln, sowie durch Offenheit für Neues und die Bereitschaft zur Verantwortung wachsen und an Flexibilität gewinnen.

3. Methodenkompetenz: Den effizienten Einsatz von Methoden aus unterschiedlichen Fachgebieten nicht nur kennen, sondern qualifiziert anwenden können.

4. Fachkompetenz: Die jeweils erforderlichen Fachqualifikationen in der nötigen Tiefe beherrschen. Der schnelle Wandel an den Arbeitsplätzen zwingt dabei zur regelmäßigen Anpassung, also zu einem stetigen Qualifizierungs-up-date.

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