"Dezentral"
meint den Einsatz von Computern außerhalb des Computerraums,
"dezentral" meint nicht, dass jeder Schüler und
Lehrer einen PC ständig mit sich führen soll, was
sich die Marketing-Strategen der D21-Initiative wünschen.
Wo liegen die Probleme im
Computerraum?
- Unterricht im Computerraum
ist oft nicht effektiv. Die Technik steht den Inhalten im Weg.
Für einen kurzen Einstieg in ein Unterrichtsthema mit PC-Einbindung
ist der Weg in den Computerraum zu zeitaufwändig. Für
computergestützte Präsentationen ist der Computerraum
sogar der falsche Ort. - Unterricht im Computerraum widerspricht
oft der Lehrermentalität. Der Umgang mit 16 oder mehr PCs
ohne Sachkompetenz auf dem Techniksektor ist eine zu große
Hemmschwelle. Viele Lehrer meiden deshalb den Computerraum.
- Unterricht im Computerraum widerspricht vielen erprobten
Unterrichtskonzepten. So sind der sehr effiziente lehrerzentrierte
Unterricht, die dialogorientierte oder die gruppenorientierte
Unterrichtsform im Computerraum nicht möglich. - Unterricht
im Computerraum schafft oft organisatorisch nicht lösbare
Probleme. 800 Schüler, 60 Lehrer, 25 Klassen bei 30 Schulstunden
in der Woche, alle sollen sich einen Computerraum teilen,
das kann nicht funktionieren!
Beispiele für einen dezentralen
Computereinsatz
Zwei
Rechner mit Internetzugang in der Bibliothek
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ein
mobiler Rechner fürs Klassenzimmer
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Eine
Lerninsel für Schüler
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Eine
Lerninsel für Lehrer
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Notebooks
im Schullandheim
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Mobiler
Notebookeinsatz
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Was spricht für
den dezentralen Einsatz von Computern in der Schule?
- Bei allen Anwendungen, die den PC als Werkzeug nutzen,
wird der PC dort gebraucht, wo die Arbeit anfällt:
In der Bibliothek, im Lehrerzimmer, im Fachraum oder auch im
Klassenzimmer. - Themen mit großem Erklärungsbedarf,
der effiziente lehrerzentrierte Unterricht, die Präsentation
von Schülern brauchen - wenn sie ihn brauchen - maximal
einen PC mit Großprojektion. Jeder weitere PC lenkt
nur ab und ist eine Quelle der Störung. - Einzelarbeiten
von Schülern und Lehrern erfordern dezentral verfügbare
PCs. Die Vorbereitung für den Unterricht, die Hausaufgabe,
die Erstellung einer Facharbeit wird einen PC nur dann einbinden,
wenn er individuell, d.h. außerhalb eines regelmentierten
Computer-Versammlungsraums verfügbar ist. Die PC-Einzelarbeit
im Klassenverband muss eher die Ausnahme bleiben, stehen hier
doch gruppendynamische Lerneffekte im Vordergrund. Notebooks
zur befristeten Ausleihe - wie bei den lernmittelfreien Büchern
- wären ein guter Ansatz. Das Problem der Softwareausstattung
ist derzeit aber nicht lösbar, brauchbare Alt-PCs gäbe
es genug.
Welche Bedingungen müssen erfüllt
sein, damit ein dezentrales PC-Angebot genutzt wird?
- Einheitliche und gute Softwareausstattung
und gleiche Menüführung auf allen schulisch genutzten
Geräten - Finanzierbare Software-Lizenz-Systeme, die
auch über 15+1 Geräte hinausgehen - Anbindung jedes
PCs an Internet und Intranet über "Info-Tankstellen"
(Kabel-Vernetzung oder Power-Line oder evtl. Funk-Lösungen) -
Möglichkeiten zum problemlosen Datentransport von dienstlichen
zu privaten Geräten - Gute Erreichbarkeit des Geräteparks:
Lehrerzimmer, Bibliothek, Fachraum, Aufenthaltsraum - Wartungsfreie
Einrichtung der schulischen Geräte nach dem Prinzip des
HDD-Sheriffs - Problemlose Einbindung privater Notebooks
der Lehrer ins hausinterne Netz - Versicherungsschutz für
die schuleigenen und für die mitgebrachten PCs.
Leider noch Zukunftsmusik! oder
anders ausgedrückt: eine Vision, eine virtuelle Schulwelt
Zum Einsatz mobiler Computer
im Fachunterricht
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