Das Tutorial, eine Anleitung zum Selbststudium

Ein Tutor ist ein Betreuer, ein Tutorial betreut und führt den lernwilligen User.

1. Information "on demand", also auf Abruf, muss hier geboten werden.
- Sie muss gut organisiert sein, damit sie der User überhaupt nutzt.
- Die Information muss auch gut aufbereitet sein, sie soll helfen ein Ziel schnell zu erreichen.
- Eine Führungslinie muss stets erkennbar sein, Hyperlinks müssen auf ein Minimum reduziert bleiben, Framesets sind kontraproduktiv. Das assoziative Lernen spielt hier eine große Rolle, damit können Synergie-Effekte genutzt werden.
- Lernniveaus sollten bedacht werden. Ein Beispiel aus Amerika geht diesen Weg, doch die Hyperlink-Struktur verwirrt eher, als dass sie hilft.
(Trotzdem unbedingt studieren, da gibts tolle Ideen:
http://www.windows.ucar.edu/ oder gleich die Seite über die Erde)
- Eine Phase zur Überprüfung des Lerngewinns sollte auch enthalten sein. Erst der Erfolg spornt zu weiteren Leistungen an. Gerade beim Selbststudium ist dies wichtig, da ja äußere Zwänge zumeist fehlen.

2. Versuche zur Entwicklung eines Tutorials sind für Schüler eine starke Herausforderung. Es reicht nicht, dass Informationen gesammelt werden, dass Wissen angeeignet wird oder dass als kompletter Zyklus einer Informationsverarbeitung eine Präsentation erstellt wird. Erst das Reflektieren über verschiedene methodische und didaktische Wege ebnet den Weg zur Entwicklung eines Tutorials. Bisher ist es bei uns nur wenigen Schülern gelungen, dieses hohe Anspruchsniveau einigermaßen zu erreichen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich bei der Aufgabenstellung zu wenig Hilfen und keine Beispiele angeboten habe.

3. Hilfen für die Entwickler eines Tutorials:
Ein Konzept zur Vorgehensweise
- Eine Informationsverarbeitung zum Thema in allen Details durchführen, dies ist die Grundlage für die weitere Arbeit
- Eine Adressatenanalyse durchführen: Wer soll das Tutorial benutzen?
- Spezifische Präsentationsformen für die Adressatengruppe entwerfen (Informationsdesign, Visualisierungen)
- Leitstrukturen für das Selbststudium entwickeln
- Tutorial in Endform bringen

Am schwierigsten für jeden Entwickler eines Tutorials ist sicherlich die Entwicklung geeigneter Leitstrukturen. Ein Beispiel soll erklären, um was es hierbei geht:

Stellen Sie sich vor, Sie besuchen das Salzbergwerk in Berchtesgaden. Sie sind ins Bergwerk eingefahren. Ihre Vorstellung wird von allem, was sich im Stollen tut, gelenkt. Der Stollen ist Ihre Leitstruktur für das Fühlen, Denken, Hören, Lernen. Nichts lenkt Sie ab. Alles was Sie hier beeindruckt, wird später unter dem Begriff "Salzbergwerk" abrufbar sein. Im ganzheitlichen Begriff "Salzbergwerk" ist Detailwissen eingebettet und auch jederzeit abrufbar.
Die Konsequenzen aus diesem Beispiel: Wenig Abschweifung, keine Frames, auf begriffliche Klarheit achten, Synergie-Effekte über assoziatives Lernen nutzen, Anknüpfungen an Vorerfahrungen überdenken, Visualisierungen auf Ertrag prüfen.

Ein graphisches Prinzip für ein Leitsystem hat Herr Frater in seiner CD-ROM "Landschaftsformen" entwickelt.

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