Thema d 06: Gewässergüte
bestimmen
Nur für flache Bäche
und Gräben!
Lupe,
Pinzette aus Federstahl, Temperatursonde, feines Küchensieb,
Glas mit Deckel, Wasserflasche für Geruchsprobe, Schreibzeug, Gummistiefel
oder Wassersandalen, Gummi-Handschuhe
Wir möchten, dass ihr sicher an Gewässern
arbeitet. 1. Achtet immer auf mögliche Gefahren 2. Bleibt
immer in der Gruppe zusammen und in der Nähe eines Erwachsenen. 3.
Geht NIEMALS tiefer als bis zu den Waden ins Wasser. 4. Das Wasser
kann verunreinigt sein. Hautverletzungen deckt ihr mit einem wasserdichten
Pflaster ab und tragt Handschuhe. 5. Bitte nehmt NIE das Wasser,
oder eure Finger, in den Mund. 6. Bitte esst und trinkt nichts
während ihr am Gewässer arbeitet. Wascht eure Hände
mit Leitungswasser und Seife wenn ihr mit der Arbeit am Gewässer
fertig seid.
Zur Ausrüstung:
- Die Handlupe sollte 6 - 8-fach
vergrößern,
- eine weiche Federstahl-Pinzette
ist sehr wichtig zum Absammeln der kleinsten Tierchen : man
kann sie damit nicht zerdrücken. (Pinzette mit Schnur um
den Hals geht nicht verloren!)
- das einfache Küchensieb
ist ein guter Käscher,
- in leeren Marmeladengläsern
kann man die Wasserprobe sichten und die gesammelten Wassertiere
kurze Zeit schadlos aufbewahren,
- eine mittelgroße Glasflasche
soll eine neutrale Geruchsprobe ermöglichen.
- Schuhe wegen evtl. Scherben im Bachbett anziehen!
Die Suchaktion im Flachgewässer:
- Steine im Flachgewässer
umdrehen, alle Tiere absammeln und in wassergefülltes Glas
geben,
- mit den Küchensieben
schwimmendes Plankton fangen,
- mit der Lupe die Tiere betrachten.
Die Eigenschaft des Flachgewässers erfassen:
- Die Strömungsgeschwindigkeit
im Stromstrich kann leicht ermittelt werden:
Man lässt
ein Papierkügelchen mit der Strömung vorbeitreiben.
Man läuft am Ufer mit, zählt die Schritte und misst
die Zeit. Weg geteilt durch Zeit ergibt die Geschwindigkeit.
- Dann wird die Trübe des
Wassers beschrieben.
- Zuletzt wird die Vegetation
am Ufer mit Worten beschrieben.
Was hat das alles mit der Gewässergüte zu tun?
Das Vorkommen spezieller Organismen
bzw. Substanzen im Wasser ermöglicht Rückschlüsse
auf den Zustand des Gewässers. Eine ausführliche
Beschreibung findet sich hier: http://www.bayern.de/wwa_ro/regionale_umweltdaten/gewaesserguete/leitorganismen.htm
Wir erledigen die Aufgabe über
ein verkürztes Verfahren. - Leitsubstanz
Eisensulfid (FeS): Ist ein Bach durch
organische Stoffe verschmutzt und enthält der Bach zu wenig
Sauerstoff, so bilden sich schwarze Eisensulfid-Überzüge
auf den Steinen im Bachbett. Ist dieser schwarze Belag nur auf der
Unterseite der Steine, so ist die Sauerstoffversorgung ausreichend,
die organische Belastung aber hoch. Ein Sauerstoffmangel tritt durch
die Tätigkeit der Bakterien auf, die für die Selbstreinigung
des Wassers Sauerstoff verbrauchen.
- Leitorganismen a) Bakterienkolonien
von Sphaerotilus natans: Stark riechende schleimige Überzüge
in Form von weißen, grauen oder braunen Pelzen, auch in Form
von Zotten im fließenden Wasser. Das Auftreten von Spaerotilus
natans weist auf starke organische Belastung (insbes. Eiweiß
und Zucker) bei ausreichender Sauerstoffversorgung und niedriger
Gewässertemperatur hin.
b) Grünalgen: Grüne
watteartige oder wiesenartige Algenbestände. Sie verarbeiten
Nährsalze des Wassers und produzieren dabei viel Sauerstoff.
Das Auftreten von Grünalgen weist auf mittlere Gewässerbelastung
durch Nährsalze hin.
c) Glockentierchen: Schimmelartige
weiße Überzüge, unter der Lupe als weiße Kügelchen
an kurzem Stiel erkennbar. Diese Wimpertierchen leben von Bakterien,
die ihrerseits von organischem Material des Gewässers leben. Das
Auftreten von Glockentierchen weist auf starke organische Belastung
hin.
d) Roter Schlammröhrenwurm (Tubifex):
Der Wurm wird bis zu 6 cm lang, er
steckt mit seinem dicken Vorderende im Schlamm stehender und fließender
Gewässer. Das dünne rote Hinterende, der Darm, ragt je
nach Sauerstoffgehalt des Wassers unterschiedlich weit aus dem Schlamm
heraus. Der Wurm atmet über den Darm. Bei Sauerstoffmangel
ragt das Hinterende weit aus dem Schlamm heraus. Das Auftreten
von Tubifex in sehr großer Zahl (=roter Farbeindruck des Schlamms)
zeigt starke organische Belastung und geringen Sauerstoffgehalt.
e)
Rote Zuckmückenlarve:
Bis 2 cm große rote wurmähnliche
Larven. Ihr Körper besteht aus 12 Segmenten, einem Kopf, am
ersten und letzten Segment ist je ein Beinpaar, am vorletzten Segment
sind vier Schläuche ("Blutkiemen"). Das Auftreten
der Roten Zuckmückenlarve weist auf mittel bis stark belastete
Gewässer bei geringem Sauerstoffgehalt hin.
f) Egel
und Wasserasseln:
Ihr Auftreten weist auf mittel bis
stark belastete Gewässer bei geringem Sauerstoffgehalt hin.
Prüfung über den Geruch: Eine
geruchsfreie Glasflasche wird nach mehrmaligem Spülen etwa
zur Hälfte mit Wasser gefüllt, verschlossen und kräftig
geschüttelt. Dann wird die Geruchsprobe vorgenommen: Wie riecht
das Innere der Flasche? - metallisch - erdig - fischig -
aromatisch - grasartig - modrig - faulig - jauchig -
nach Chlor - nach Ammoniak - nach Schwefelwasserstoff -
nach Benzin, Mineralöl oder Phenol
Bestimme nach dem Fragebogen
die Gewässergüte.
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