Donaumoos (Bayern):
Welche Flurformen?
Unterschiedliche
Boden- und Grundwasserverhältnisse werden in diesem Bild der
Donauniederung bei Ingolstadt sichtbar. RGB=(543) vom 13.09.1999
(Ackerflächen sind rot bis lila)
Dunkelgrün
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Nadelwälder,
hier oft braungrün!
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Mittleres
Grün
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Mischwälder bzw.
Laubwälder
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Hellgrün
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Wiesen und Grünland
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Helles Lila
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Brache und Schilfflächen
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Graubraun
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Moorflächen
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Ocker-Orange
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Ackerflächen,
abhängig vom Boden
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Hellblau
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Siedlungs- und
Verkehrsflächen
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Dunkelblau
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Wasserflächen
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Weiß bis Rosa
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Felsen (stark
reflektierend)
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Türkis
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Gletscher
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Karlshuld
im Donaumoos
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Anregungen: -
Die dunklen Moorböden sind deutlich auf den Ackerflächen zu sehen.
Trockenere, d.h. höher liegende Landschaftsteile haben andere Böden
(Braunerde, im Satellitenbild violett dargestellt). - Bei der
Kultivierung des Donaumooses wurde von 1836/37 an "die Frucivication
( Fruchtbildung ) der Fläche durch Tieferlegung aller Wasserspiegel
auf 4 bis 5 Fuß unter der Höhe der Moorfläche" angestrebt,
damit die Wachstumsvoraussetzungen verbessert werden (Erwärmung,
Reife, Zugängigkeit). Nach 24 Jahren hatte sich die Moorfläche so
gesetzt, teils durch die Entwässerung, teils durch Torfstich, dass
1860 die Bodenoberfläche bereits 1,18 m unter der alten Mooroberfläche
lag. So mussten auch die Entwässerungsgräben tiefer gelegt werden. -
Jeder Neusiedler bekam eine Fläche, die so groß war, dass er sie
aus eigener Kraft (Familie) kultivieren (entwässern, Torf abtragen)
und bestellen konnte (z.B. mit Kartoffeln). So sind die Flächen
auch heute noch sehr klein. Häufig sind es sog. "Hufen",
bei denen unmittelbar an das Haus (am Kanal oder an der Straße)
die Besitzparzelle angrenzt. Im sog. Altsiedelland in höher liegenden
Gebieten gibt es keine "Hufen".
Suche
dieses Straßendorf im Satellitenbild.
Karlshuld stellt
"ein typisches Straßendorf dar. Das Donaumoos ist vor rund
200 Jahren besiedelt worden und ist seither für rund 10.000 Menschen
zur Heimat geworden. Die Gewinnung von Kulturland ist uralt. So
sind bereits in der Römerzeit und im 15. und 17. Jahrhundert Bestrebungen
zur Kultivierung des Donaumooses bekannt. 1777 erbte Karl Theodor
von der Pfalz das Kurfürstentum Bayern. Im gleichen Jahr schlug
der Statthalter von Neuburg, Graf Pappenheim, die Trockenlegung
des "Donaumooses" vor. In den Jahren 1778 bis 1781 schuf
der naturkundige Benefiziat Johann Jakob Lanz von Berg im Gau mit
seinem "Hauptbericht" die wissenschaftliche Grundlage
für die spätere Entwässerung und Kultivierung des Donaumooses. 1789
wurde unter Leitung von Stephan Freiherr von Stengel eine Kommission
gebildet, zu der auch Karl Freiherr von Aretin und Adrian von Riedel
gehörten, die das Moos im besonderen durch Anlage des Hauptkanals
und des Militärkanals entwässerten. Rund 250 km Kanäle wurden großteils
in 2 Jahren gezogen. " aus einer Gemeindebroschüre.
Noch drei Adressen: 1.
Das Haus im Moos, eine Bayerische Umweltstation: http://www.haus-im-moos.de/index/index.php 2.
zur Auswanderung und Geschichte im Donaumoos: http://www.virtualmuseum.ca/ Exhibitions/Migrations/deutsche/dhg/index.html 3.
Stundenskizze
zur Donauniederung um Ingolstadt
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