Ausgrabungen der Mauerreste (1989)

Bei den Ausgrabungen 1989 wurden im Kloster neben verschiedenen Gräbern auch mehrere Mauerreste gefunden. So konnte das Alter der Kirche aufgrund der besondere Bauweise des Fundaments auf vor 750 datiert werden. Im Gegensatz zur später praktizierten Mörtelbauweise war das Fundament hier noch in der früheren Trockenmauerbauweise gesetzt, das heißt aus trockenen, massiven Steinen ohne Mörtel. Große, ausgelesene Kalkgerölle wurden dabei als Stütze an die Wände der Fundamentgräben gelegt, der Zwischenraum im Inneren wurde mit kleineren Steinen gefüllt.

Im Hof dieses ersten Klosters gab es zudem eine Zisterne, in die das Regenwasser vom Dach durch vier Gräben hineingeleitet wurde.

Darüber hinaus hat man im Verlauf der Baugeschichte eine Drehung des Grundrisses festgestellt. So war die früheste Kirche aus dem 8. Jahrhundert zunächst noch nach Südosten ausgerichtet.

Der nach dem Brand von 1490 entstanden gotische Neubau wurde jetzt - mit Ausnahme das südlichen Kreuzganges - nach Nordosten gedreht. Dadurch sollte die Morgensonne besser in das Kirchenschiff eingefangen werden. Da man aber glaubte, an Heiligentagen nicht das Recht zu haben, das volle Sonnenlicht in der Kirche zu empfangen, baute man die Kirche aus Demut so, dass sie um einige Grad von der direkten Sonneneinstrahlung abwich (sog. Demutswinkel).

Die Mönche konnten direkt vom Kreuzgang im Norden in den Chor und ins Schiff gelangen. Eine Kapelle neben dem Mönchschor diente der Ehrung der ersten drei Äbte. Ihre Grablegen befinden sich in unmittelbarer Nähe an der äußeren Kirchenmauer.

Die heutige Barockkirche wurde nach dem 30- jährigen Krieg im Jahre 1681 auf den Grundmauern des zweiten, gotischen Kirchenbaus errichtet.

Nach der Säkularisation im Jahr 1803 gelangte sie zunächst in Privatbesitz, diente ab 1819 als Kaserne und wird seit 1930 von den Salesianern Don Boscos wieder als Kirche genutzt.

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