RGB=(Kx,Ky,Kz)
3 Graustufenbilder in ein Farbkomposit wandeln
Gering
sind die Unterschiede der Graustufen im sichtbaren Licht, das Auge
kann diese Unterschiede kaum wahrnehmen. Erst das Farbkomposit macht
die Unterschiede sichtbar und interpretierbar. Aus diesen drei Kanälen
einer digitalen Kamera entsteht das nachfolgende Echtfarbenkomposit
RGB=(321):
Welche Kanäle sollen kombiniert werden?
Wie lautet die Aufgabe? Für welche Interpretation soll das Farbbild
benutzt werden? Im sichtbaren Licht ist das klar: RGB=(K3,K2,K1)=(Rot,Grün,Blau),
das Echtfarbenbild.
Die Zahlen in der RGB-Klammer bedeuten:
Die erste Zahl zeigt den Sensor-Kanal mit Nummer an, der als Rot
am Bildschirm erscheint, die zweite Zahl steht für den Kanal der
grün dargestellt wird und die letzte Zahl zeigt das Licht, das blau
dargestellt wird. RGB=(321) bedeutet also =(Rot, Grün, Blau)
oder =(K3,K2,K1) in der natürlichen Kombination, RGB=(341) bedeutet
also =(Rot, NIR, Blau) oder =(K3,K4,K1), RGB=(543) bedeutet also
=(MIR, NIR, Rot) oder = (K5,´K4,K3).
RGB=(321) Echtfarbenbild Hier
soll ein möglichst natürlicher Farbeindruck entstehen. Sehr beeindruckend
sind diese Bilder meist nicht, doch sie helfen beim Wiedererkennen
von Objekten in der Landschaft.
RGB=(341) Falschfarbenbild Bei
dieser Kombination kommt es in erster Linie auf eine sehr differenzierte
Darstellung der Vegetation an. Das nahe infrarote Licht (NIR, K4,
für Menschen nicht sichtbar) wird dazu benutzt, Aussagen über die
Aktivität der pflanzlichen Biomasse zu machen. Damit das Auge das
Bild automatisch richtig interpretiert, wird das sichtbare Grün
durch das unsichtbare NIR ersetzt. Wald und Wiese bleibt grün, Flüsse
und Seen sind blau, Ackerflächen sind braun.
RGB=(543) Falschfarbenbild Dieses
Komposit stellt alles auf den Kopf. Gleich 2 unsichtbare Lichteffekte
werden sichtbar gemacht. NIR des K4, MIR des K5, und mit Rot werden
Gewässer markiert. Untersuchungen haben gezeigt, dass Rot
und Blau sehr ähnliche Lichtintensitäten haben im Vergleich zum
sehr viel stärkeren infraroten Licht. In einem Farbkomposit liefert
deshalb (K5,K4,K3) fast das identische Bild wie (K5,K4,K1). Da manche
Satellitensysteme aber keinen Sensor für Blau haben (z.B.IRS), hat
man RGB=(543) zu einem Standard entwickelt. Mit MIR kann man
Böden und Gesteine sehr gut unterscheiden, deshalb auf der Rot-Position. Mit
NIR kann man die Aktivität der pflanzlichen Biomasse gut detektieren,
deshalb auf der Grün-Position. Rot wird einfach stellvertretend
für das schwächere sichtbare Licht benutzt, was sich bei Gewässern
in Blautönen zeigt. Würde man auch hier einen infraroten Kanal benutzen,
dann wären alle Gewässer gleich schwarz, da Wasser das infrarote
Licht absorbiert.
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