Warum werden meteorologische
Messgeräte in weißen Wetterhäuschen in 2
m Höhe untergebracht? Was
stimmt wohl? - Damit Marder die Kabel und Zeiger nicht anknabbern
können. - Damit jeder die Wetterstation besonders gut sieht. -
Damit die Geräte auch im Winter über dem Schnee liegen. -
Damit die Geräte vor Hochwasser geschützt sind.
Alles falsch! - Die Begründung
liegt vor allem in der Temperatur-Messung. Die Temperatur
muss im Schatten in 2 m über dem Boden gemessen werden (internationale
Vereinbarung). Deshalb muss die Luft zwischen den weiß
gestrichenen Lamellen ungehindert durch das Häuschen strömen
können.
Merke: a) Dunkler Untergrund
(Acker, Stein, dunkles Holz) wird von der Sonne besonders rasch
erwärmt. Deshalb muss das Wetterhäuschen weiß sein.
b) Der erwärmte Untergrund gibt seine Wärme an die
umgebende Luft ab. Deshalb ist die bodennahe Luftschicht am Sonnentag
oft sehr heiß, darüber in 2 m Höhe und darüber
ist die Luftschicht aber noch kühl. c) Bodennahe Luftschichten
kühlen in der Nacht durch Wärmeabstrahlung stark aus,
was man an Bodennebel oder Reif gut erkennen kann. In 2 m Höhe
ist dieser Effekt meist nicht mehr zu erkennen. d) Am Boden herrscht
häufig auch an Sturmtagen Windstille. Gräser, Büsche,
etc. bremsen die bodennahe Luftschicht. Eine Windmessung am Boden
ist deshalb wenig aussagefähig. - Wetterhäuschen dürfen
auch nicht unmittelbar vor einer Hauswand oder im Schatten eines
Baumes stehen. Das würde alle Messwerte wie Temperatur, Windgeschwindigkeit,
Feuchtigkeit, Niederschlag erheblich verfälschen.
Du solltest die obigen Aussagen
über eigene Messreihen bestätigen!
Der Steckbrief
für die Temperaturmessung der Luft: a) Namen
des Messortes b) Geographiche Breite des Messortes c)
Meereshöhe des Messortes d) Exposition des Messortes
(Orientierung zur Sonne) e) Relief in der Umgebung
des Messortes (Beckenlage, Hanglage, ...) f) Lage
zu einem größeren Gewässer g) Vegetationsbedeckung
in der Umgebung des Messortes h) Windverhältnisse i)
Bewölkungsgrad
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b) weist auf die maximale
Sonnenscheindauer und die Bestrahlungsintensität hin. c)
weist auf den Einfluss durch den Luftdruck hin: große Höhe
= niedriger Luftdruck = niedrigere Temperatur. d) weist auf die
rasche Reaktion auf die Sonneneinstrahlung hin. e) weist auf
mögliche Luftbewegungen hin (Kaltluftsee, Thermik). f) weist
auf eine ausgleichende Wirkung durch Wasserflächen hin. g)
Vegetation wirkt ausgleichend, fehlende Vegetation verstärkt
die Temperaturschwankungen, Schneebedeckung bremst die Erwärmung,
weil die Sonnenstrahlung in den Weltraum reflektiert wird.
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