
Strömungsbedingte Küsten:
Hier werden die Wasserbewegungen
im Küstenbereich angesprochen, die unabhängig von den
Gezeiten auftreten. Gemeint sind die ins Meer mündenden Flüsse,
die Brandung und die Meeresströme. Allen gemeinsam ist ein
Zusammenhang: Ruhendes bzw. sehr langsam strömendes Wasser
lässt alle mitgeführten Feststoffe auf den Meeresboden
absinken, sie werden als Sediment abgelagert. Mittelschnell
fließendes Wasser hält mitgeführte Feststoffe
in der Schwebe, die Sedimentfracht wird vom Wasser transportiert. Sehr
schnell fließendes Wasser löst Teilchen vom Untergrund,
es tritt Erosion auf. Je größer die Korngrößen
sind, umso schneller muss das Wasser fließen. Brandungswellen
zerstören und zerkleinern das Gestein und machen es damit transportfähig.
1. Entstehung eines Deltas Ein
Fluss hat in seinem Oberlauf starkes Gefälle. Dort fließt
er schnell und erodiert sein Bett. Im Mittellauf wird
er langsamer, er lässt die Gerölle im Flussbett
liegen. Im Unterlauf wird der Fluss noch langsamer, hier
lässt er seine Sandfracht liegen. Wenn er dann im Meer
ankommt, dann kommt das Wasser zum Stillstand, die restlichen Feinstoffe
(Ton, Schlick) sinken nun ab. Diese Teile bleiben dort liegen,
wo das Wasser zur Ruhe kommt. Dadurch erhöht der Fluss sein
eigenes Bett. Bei jedem Hochwasser sucht er sich dann einen neuen
tieferen Weg, er verzweigt sich damit zu einem Delta.

2. Strandversetzung verändert
die Küste Nur selten weht der Wind senkrecht zur Küstenlinie.
So rollt auch die Brandung zumeist schräg auf die Küste
auf. Die Brandungswelle löst Sand vom Boden, transportiert
ihn am Strand so lange aufwärts, bis der Welle die Kraft ausgeht.
Viele Sandkörnchen bleiben dann oben am Ufer liegen. Kommt
eine größere Welle, dann holt sich die Welle beim Zurückfließen
diese Sandkörnchen wieder. Beim Zurückfließen folgt
das Wasser aber dem stärksten Gefälle, also senkrecht
zur Küstenlinie. Die nächste Welle packt das Sandkörnchen
wieder und transportiert es nach oben. Der Weg des Sandkörnchens
beschreibt einen Zick-Zack-Kurs in Richtung des Windes. Das Wasser
bewegt sich langsam an der Küste entlang, es wird vom Wind
getrieben. Hinter einem Hindernis ist das Meer in Ruhe, dort
bleiben besonders viele Sandkörnchen liegen. Es bildet sich
ein sog. Haken. Bei großen Meeresströmen ist die Wirkung der
Strandversetzung besonders gut zu beobachten. Als Skizze sieht dann
das so aus:


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Der zugehörige Satellitenbildausschnitt
zeigt einen "Haken" an der Ostseeküste. Wo liegt
er?
3. Entstehen einzelner Formen
der Ausgleichsküste Flüsse und Brandung sorgen
für Nachschub an Feinmaterial, das vom bewegten Wasser gut
transportiert werden kann. Gleichbleibende Winde oder Meeresströme
sorgen für lang andauernden Materialtransport.
Das Entstehen
der folgenden 3 Küstenformen ist nach diesen Vorbemerkungen
leicht zu erklären.

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