Bau der Flughafenschleife begonnen

Der seit Jahrzehnten geforderte Schienenanschluss wird nun endlich gebaut für einen Flughafen, der vor 30 Jahren als modernster "Drive-in-Airport" Europas gebaut wurde.

Die gut eine Milliarde teure und 15 Kilometer lange Flughafenschleife, auf der sowohl S-Bahnen als auch ICE-Züge fahren sollen, wird zur Hälfte vom Bund bezahlt, der diese Kosten als Ausgleichsmaßnahme für den Berlin-Umzug von Regierung und Parlament übernommen hat. 400 Millionen Mark steuert das Land NRW bei, gut 100 Millionen Mark übernimmt die Flughafengesellschaft, da auf ihrem Gelände ein unterirdischer Bahnhof entsteht. Die Trasse ist Teil des ICE-Neubauprojektes Köln-Frankfurt. Während die Direktstrecke nach bisherigen Planungen Mitte 2002 in Betrieb genommen wird, dürften die Gleise zum Flughafen erst ein Jahr später zu befahren sein.

ICE Trasse im Bau Richtung Frankfurt (Porz-Wahn Juni 2001)



Auf der neuen Trasse beträgt die Fahrzeit zwischen Köln und Frankfurt (Flughafen) weniger als eine Stunde. Vom Kölner Hauptbahnhof zum Flughafen in der Wahner Heide dürften S-Bahnen künftig ca. 17 Minuten benötigen. Bisher ist der Airport nur per Auto zu erreichen. Die S-Bahnen sollen im 20-Minuten-Takt verkehren.


ICE Trasse im Bau Richtung Köln (Porz-Wahn Juni 2001)



Der Flughafen erhofft sich von der Schienenanbindung bessere Zukunftschancen. Die Kurzstreckenflüge werden zuerst zurückgehen, aber langfristig wird es einen Zuwachs an Flugverbindungen geben. Es dürfe schließlich auf Dauer nicht beim Einsatz von S-Bahnen für den Nahverkehr und Hochgeschwindigkeitszügen für den Fernverkehr bleiben. Die Bahn muss auch regionale Zubringerzüge aus dem Ruhrgebiet, dem Bergischen Raum und aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz einrichten. Und dann werde das Einzugsgebiet des Flughafens deutlich erweitert. Langfristig ist auch mit Fluggästen aus weiter entfernten Regionen zu rechnen, etwa wenn Düsseldorf und Frankfurt ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben.

Auch die regionale Wirtschaft verspricht sich von der Flughafenanbindung einen Standortvorteil. Langfristig rechnet man mit mehr als 15.000 neuen Arbeitsplätzen in der gesamten Region. Skeptischer sehen hingegen viele Flughafen-Anwohner das Projekt. Sie fürchten eine größere Belastung durch den Lärm startender und landender Maschinen.




ICE Trasse im Bau Richtung Köln-Urbach (Porz-Wahn Juni 2001)




ICE Trasse im Bau (Porz-Wahn Juni 2001)




ICE Trasse im Bau (Porz-Wahn Juni 2001)

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