Wetter-Elemente in Satellitenbildern

Das Bild der Höhenwinde zeigt Gebiete mit besonders hohen Windgeschwindigkeiten. Diese Gebiete heißen Jetstreams. Sie bestimmen das Wettergeschehen am Boden, und umgekehrt bestimmt die thermische Bodensituation (kalte oder warme Land- oder Meeresflächen) die Lage der Jetstreams in der Höhe.

Tropische ITC-Gebiete, Passatzonen, Monsungebiete, Westwindzonen mit den wandernden Tiefdruckgebieten sind Folge der Lage der einzelnen Jetstreams. Meteorologen nutzen Lage und Intensität der aktuellen Jetstreams zur Wettervorhersage.

(Zur aktuellen Jetstream-Weltkarte)


Zu den Begriffen Jetstream (auch Strahlstrom) und Tropopause

Der Jetstream ist ein schlauch- bzw. tunnelartiges Feld höchster Windgeschwindigkeiten in 8 bis 12 Kilometern Höhe. Ein Jetstream liegt jeweils an einer Sprungstelle in der Tropopause zwischen zwei sehr unterschiedlich erwärmten Luftschichten. Z.B. liegt auf der Nordhalbkugel kältere Luft weiter nördlich und wärmere Luft weiter südlich. Zwischen beiden Luftpaketen gibt es eine sog. Front. Sie reicht von der Tropopause bis zum Boden.
Ein Jetstream ist etwa 100-200 km breit und hat eine Mächtigkeit von 1 bis 5 km. Je stärker die Temperaturgegensätze ausgeprägt sind, desto heftiger jagt auch der Strahlstrom durch die Atmosphäre. Dabei wurden schon Windgeschwindigkeiten von über 400 Stundenkilometern beobachtet. So kann man sich einen Jetstream vorstellen. In Wirklichkeit ist er aber sehr stark und vielfach gekrümmt.

Es gibt in der Troposphäre je Halbkugel drei Strahlströme:
Der Subtropenjet (STJ) über dem Wendekreis.
Der Polarfrontjet (PFJ) über der Westwindzone (planetarische Frontalzone).
Der Arktikfrontjet (AFJ) über dem Polarkreis.

Welche Jetstreams sind hier zu sehen? Die Bildfolge zeigt die Situation im Mai 2000 auf der Nordhalbkugel. Täglich liegen die Jetstreams an anderer Stelle. (Amerikaner sehen das Bild lieber um 180° gedreht.)

Die Tropopause ist die Grenzschicht zwischen der Troposphäre mit dem Wettergeschehen und der darüberliegenden Stratosphäre. Die Tropopause ist eine durch die Ozonschicht verursachte Inversionsschicht. Aufsteigende Luft und Wolken können sie nicht durchdringen.
Die Tropopause liegt in unterschiedlichen Höhen: am Pol im Winter bei 6 km, in den Subtropen bei 12 km, in den Tropen bei 14 bis 18 km. Die Tropopausenhöhe hängt vom Wärmezustand der Troposphäre ab. Die Temperaturen an der Tropopause liegen zwischen -55°C und -90°C.

Wegen der Kugelform und der jahreszeitlich unterschiedlichen Sonneneinstrahlung hat die Tropopausenfläche Sprungstellen, an denen sich die Jestreams als Höhenwinde ausbilden. Je größer der Knick in der Tropopause, umso stärker ist der Jetstream an dieser Stelle.

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