Satellitengestützte Erkundung von Fernräumen in Europa

Methodenkritische Auseinandersetzung mit Satellitenbildern

Machen Sie sich einen farbigen Ausdruck des Bildes und versuchen Sie die Nummern des nachfolgenden Textes unter Zuhilfenahme des Atlas folgerichtig in den Ausdruck einzutragen. Ergänzen Sie die Interpretation durch Anmerkungen darüber, ob Sie die Textaussagen auch wirklich im Bild (direkt oder indirekt als Folgerung aus anderen Details) wiederfinden.

Geomorphologie, Vegetation und Landnutzung

Grobgliederung. Die Costa del Sol östlich von Malaga (1) weist nur stellenweise schmale Küstenebenen auf (vgl. 1, 2, 3). Meist steigt das Küstengebirge (4) steil an, im SW-Quadranten erreicht es 1000m bis 2000m Höhe, in der Sierra Nevada im NO-Quadranten wird die 3000m-Marke weit überschritten (5 = Mulhacén 3478m). Westlich und nördlich schließen an die Sierra Nevada ausgedehnte Becken (z.B. um Granada = 6) und Talschaften an. Im NO, aber auch nach NW hin folgen erneut Hochgebirge mit Höhen bis rund 2000m (7).

Küstenbereich. Entlang der Küste sinken die Jahresniederschläge von Malaga nach Almeria (im O gerade nicht mehr abgebildet) von 600mm auf knapp 200mm, die Zahl der ariden Monate steigt von 5 auf 12. Der hellgraue Küstenabschnitt (3) im SO-Quadranten gehört zur trockensten Region Europas und ist eine Halbwüste! Da die Trockengrenze des Waldes bei ca. 300mm Jahresniederschlag liegt, können sich Bäume nicht halten. Die spärlichen Winter- und Frühjahrsniederschläge reichen nicht, um ausgedehnte Bewässerungskulturen anzulegen, wie sie sich in roten Farben im W-Abschnitt der Küste (z.B. 2) mit dem Anbau von Citrusfrüchten, Gemüse, Wein zeigen.

Höhenstufen in den Hochgebirgen. Auf den Gebirgszügen (4) hinter der Küste deuten graubraune Farben auf Trockenwälder und ihre Degradationsformen (mediterranes Buschwerk, durchsetzt mit Grasland: Macchie und Garigue). Von Natur aus kommen Steineichenwälder (Quercus ilex) und darüber bis zur Waldgrenze in ca. 2000m Höhe Filzeichenwälder (Quercus pyrenaica) vor. Aufgrund der Sommerdürre ist die pflanzliche Produktion im August gering (braune bis graubraune Farben). Nur die Wälder in den Hochlagen (8) zeigen durch rotbraune Töne, dass hier noch ausreichend Feuchtigkeit für Wachstum vorhanden ist. In der alpinen Stufe der Sierra Nevada schließen sich Ginsterheide, Dornenpolster und Trockenrasen an, die im August jedoch weitgehend vertrocknet sind (9 = graue Farben, durchsetzt von wenig schwachem Rot). Die graugrünen Töne in der nivalen Stufe am Mulhacén (5) zeigen anstehenden Fels oder Schuttfluren des Grundgebirges, durchsetzt von hochalpinen Gräsern und Kräutern; Gletscher und größere Schneefelder fehlen (vgl. entsprechende Quicklooks der Zentralalpen).
In Talschaften und Becken zwischen den Gebirgszügen ist die Vegetation im Hochsommer vertrocknet (hellgraue Farben). Leuchtend rot heben sich jedoch Intensivanbaugebiete mit Bewässerung entlang der Flüsse, z.B. bei Granada (6), ab.

Der Text ist von R.Bochter
Zur Vertiefung können Sie nun ein anderes Verfahren benutzen. Man kann das Bild einer automatischen unüberwachten Klassifikation (Cluster in der Software Idrisi) unterwerfen. Dabei werden ähnliche Farben, die das Auge nicht unterscheiden kann, zu Gruppen zusammengefasst. Hier wurden immer 8 sog. Cluster erzeugt. Versuchen Sie eine Beschreibung für jedes Cluster.
Zur unüberwachten Klassifikation "Malaga am 6.8.1998"
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