Satellitengestützte Erkundung von Fernräumen in Europa

Methodenkritische Auseinandersetzung mit Satellitenbildern

Sie sehen hier eine Animation aus den Bildern zu verschiedenen Jahreszeiten in ihrer chronologischen Abfolge (=multitemporale Darstellung).
Lesen Sie nun auch den folgenden zweiten Text, der behauptet, dass aus der multitemporalen Darstellung zusätzliche Besonderheiten der Landschaft erkannt werden können. Notieren Sie, wie beim ersten Text, was Sie nicht nachvollziehen können. Fassen Sie am Ende zusammen, was Sie persönlich durch die multitemporale Darstellung an neuen Einsichten zum Gebiet Costa del Sol - Sierra Nevada gewonnen haben.

Jahreszeitlicher Wandel:

Januar (nicht vorhanden): Wie für mediterranes Klima typisch, fallen die meisten Niederschläge im Winter, die Wolken unterstreichen dies. Im Bereich der frostfreien Küste (um 2) und in den Becken erlauben die Winterregen intensive Gartenkulturen (dunkelrot): das Export-Gemüse füllt die Winterlücke der Gemüseversorgung in West- und Mitteleuropa.
März: In der Sierra Nevada liegt bis fast zur Waldgrenze (9 = alpine Stufe) eine geschlossene Schneedecke. Die anschließenden Hochlagenwälder (8) sind noch teilweise in Winterruhe (braune bis rotbraune Farben), das Buschwerk (4) der tieferen Lagen zeigt jedoch intensives Wachstum (Rottöne). Auch in Becken und Talschaften der N-Quadranten (z.B. um 6) sind wachsen die Pflanzen (schwächeres Rot).
Mai: Während die Vegetation in Becken und Talschaften der N-Quadranten bereits vertrocknet und Felder auch abgeerntet sind (z.B. um 6), heben sich Bewässerungskulturen (bei 6) wieder durch intensives Rot ab. Auch im Küstenbereich und im Hinterland der Küste (4) verblassen die Rottöne gegenüber der Märzaufnahme - die aride Jahreszeit hat begonnen. In den Hochlagen der Sierra Nevada hingegen stehen die Wälder (8) in voller Produktion. Die alpine und nivale Stufe (9, 5) ist durch Wolken verdeckt.
Juni, Juli, August: In der nivalen Stufe der Sierra Nevada (5) liegt im Juni immer noch Schnee; erst im Juli schmilzt er weitgehend ab. Während die Wälder in den Hochlagen (8) der Sierra Nevada und des Küstengebirges im SW (4) weiter wachsen, befinden sich Bäume und Sträucher in tieferen Lagen bereits in sommerlicher Trockenruhe (braune bis graubraune Farben). Bewässerungskulturen an den Flüssen in N (z.B. um 6), z.T. auch an der Küste (z.B. 2), fallen weiter durch intensives Rot auf. Die extrem trockene Küstenhalbwüste (3) im SO hebt sich grauweiß ab.
November: Im Spätherbst fallen wieder Niederschläge. Am meisten profitieren die Hochlagenwälder (8) der Sierra Nevada, die sich in leuchtendem Rot zeigen. Winterruhe ist hier noch nicht eingetreten. Während die Rottöne der Bewässerungskulturen an den Flüssen im Landesinneren (z.B. um 6) verblasst sind, fallen sie an den schmalen Küstenebenen schon wieder auf (z.B. 2): Die Gemüseproduktion hat bereits begonnen.
Dezember: In den Gebirgen ist bis unter die Waldgrenze (um 2000m) Schnee gefallen. Rottöne zwischen dem Weiß des Schnees verraten, dass die Bäume der Hochlagenwälder (8) immer noch in Produktion stehen - erst zum Januar hin wird es längere Zeit so kalt, dass sie in Winterruhe übergehen. Auch in tieferen Lagen zeigen sich vereinzelt Rottöne, die auf Pflanzenwachstum im Bereich der Trockenwälder (4) und der mediterranen Gebüschformationen hinweisen. Die Bewässerungskulturen an den Flüssen im Binnenland fallen nicht mehr auf, leuchtend Rot zeigen sich jedoch die Gemüsekulturen an der Küste (z.B. 2).

Der Text ist von R.Bochter
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