Auswirkungen 3

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  Ökologische Auswirkungen


Die ökologischen Auswirkungen zeigen sich in erster Linie an den Küsten, aber auch in  anderen Teilen der Insel sind die Folgen zu spüren.

Als Beispiel für die völlige Zerstörung ökologisch wertvoller Landschaftsbestandteile ist das ehemalige Feuchtgebiet Sa Porrassa zusammen mit dem Brackwassersumpf Salobrar Gran südöstlich von Palma Nova zu nennen.

 

 Auf der Kartierung von 1968 (Schmitt 1999) sieht man noch deutlich die Sumpffläche mit ihren Röhrichten (blaugrün eingezeichnet), und die Besiedlung des Ortes beschränkte sich auf wenige Gebiete an der Küste (rote pink- und ockerfarbene Signatur).

 

Der Vergleich mit der Kartierung von 1992 lässt die gravierenden Veränderungen sichtbar werden. Das Sumpfgebiet ist aufgeschüttet worden und die Bebauung hat sich dorthin ausgedehnt (Signaturen siehe obere Karte). Der Rest ist mit mehrjähriger Ruderalvegetation bewachsen (braune Signatur). Südlich davon ist der weitere Ausbau der touristischen Infrastruktur zu beobachten (Kartbahn blaue, Aquapark violette und Golfplatz grün gepunktete Signatur). Die Satellitenaufnahme belegt die Landschafts- veränderung eindrucksvoll (Copyright: Usbeck-Engineering GmbH 1999) .

 

  Ein weiteres großes Problem, das eng mit der Landschaftszerstörung verknüpft ist, ist die Wasserknappheit vor allem in den Sommermonaten. Die Wasserressourcen sind angesichts der sommerlichen Trockenheit und der Variabilität der Niederschläge an sich schon begrenzt, aber durch das Zusammenfallen der Bedarfsspitzen von Landwirtschaft (Bewässerung) und Tourismus werden die Probleme extrem verschärft. Hinzu kommt, dass die bewässerte Fläche von 1960 bis 1987 um 140% vergrößert worden ist (von 12200 auf 29100 ha). Auch dieses ist ja eine indirekte Folge des Tourismus, denn ein Großteil der Produktion ist für die Versorgung der Touristen bestimmt. Aber die Landwirtschaft verbraucht nur etwa 50% des Trinkwassers auf Mallorca, vor allem der Tourismus selbst ist an dem Anstieg des Wasserverbrauchs beteiligt. So wird damit gerechnet, dass der Bedarf von 76 Mio. cbm 1991 auf über 90 Mio. cbm im Jahr 2002 ansteigen wird. Der Tourismus trägt nicht nur durch die Bade- und Duschfreuden der Touristen zu diesem Verbrauch bei, sondern vor allem auch durch die Swimming Pools der Hotels, die Bewässerung der Gartenanlagen um die Hotels und die der vielen Golfplätze, die in der letzten Zeit gebaut worden sind (vgl. Auswirkungen 1).

Also müssen immer mehr Brunnen angelegt werden, aus denen der Bedarf gedeckt wird, was aber eine Absenkung des Grundwasserspiegels zur Folge hat (im Bereich des Großbrunnens, aus dem Palma zum größten Teil sein Wasser bezieht, um 20 m von 1991 bis 1994 (Schmitt 1999, S.96). Diese Absenkung führt dazu, dass Meerwasser in den Grundwasserbereich eindringt (Salzwasserintrusion) und der Salzgehalt des Brunnenwassers ansteigt und eine Nutzung als Trinkwasser unmöglich macht. Teilweise sind Spitzenwerte von über 5000mg/l in einzelnen Quellen gemessen worden. Der von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegte Grenzwert liegt bei 200 mg/l. Also wird das Trinkwasser in Palma mit Tankwagen geliefert. In anderen Teilen der Insel, in denen die Grenzwerte "nur" um das Doppelte überschritten werden, wird das Brunnenwasser mit frischem Wasser vermischt. Zu diesem Zweck wurden seit 1995 täglich 25000 bis 30000 cbm Ebrowasser mit Tankschiffen vom Festland nach Mallorca transportiert. Zusätzlich wird in einer 1995 fertiggestellten Grundwasserentsalzungsanlage täglich 40000 cbm Brunnenwasser das Salz entzogen. 1999 wurde eine Meerwasserentsalzungsanlage (die größte in Europa) bei Palma in Betrieb genommen, die aber auch schon nicht mehr den steigenden Bedarf decken kann. Deshalb überlegt man, Wasser aus einer ergiebigen Quelle bei Sóller an der Nordwestküste Mallorcas über ein Leitungssystem nach Palma zu führen.

Inwieweit eine Landschaftsveränderung und Degradation der Vegetation als Folge der Absenkung des Grundwasserspiegels auf Mallorca wirklich eingetreten ist, kann nur schwer beurteilt werden. Auch die Satellitenbilder von 1984 und 2000 geben darüber keinen genauen Aufschluss, weil die Niederschlagsverhältnisse der Monate vor diesen Aufnahmen sehr unterschiedlich waren (vgl. Auswirkungen 2). Die wesentlich trockenere Vegetation im Jahr 2000 ist sicherlich zum größten Teil auf die geringeren Niederschläge zurückzuführen.

                                                                                                           


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