Arbeitshypothese zur multitemporalen Auswertung
Unsere Arbeitshypothese:
Radar sieht grundsätzlich
nur Reliefstrukturen. Erst die Veränderungen im multitemporalen
Komposit lassen auf die Bodennutzung schließen.
Die Besonderheiten eines
Radarbildes
Ein Radarbild unterscheidet sich wesentlich
von einem Satellitenbild, das sichtbares oder infrarotes Licht
zeigt. Radar ist ein aktives System, d.h. Mikrowellen werden
vom Satelliten impulsartig ausgestrahlt, der reflektierte Strahl
wird aufgefangen und ausgewertet. Das funktioniert fast so wie
bei den Fledermäusen. (Siehe hierzu ins Tutorial.)
Das Beispiel Murnau
Der Vergleich der drei zeitversetzten Radarbilder
müsste einen entmutigen. Es sind kaum Unterschiede zu sehen.
Außerdem sind die Radarbilder so ungenau. Der Vergleich
mit einer Karte gibt erste Hinweise, was das Radarbild zeigt:
- Wasserflächen (jahreszeitlich sehr unterschiedlich) -
Geländekanten - Vegetationsbereiche Wir experimentierten
mit "Satlupe" und mit "PaintShopPro 5.0"
mit dem Ziel, herauszufinden, wie die Graustufenunterschiede
besser sichtbar gemacht werden können. Wir sahen darin den Schlüssel
für eine Interpretation jahreszeitlicher Unterschiede. Unsere
Wahl fiel auf RGB = "Oktober 97, Mai 97, Januar 97).
Begründung für die Komposit-Wahl:
- Blauer Farbkanal
für die Januar-Situation: Kälteperiode, mit hoher Reflexion
bei Eisflächen, lässt Seeflächen blau erscheinen. - Grüner
Farbkanal für die Mai-Situation: Längere Wärmeperiode mit
starkem Wachstum in der Natur, Wald und Moor reflektieren besonders
stark. - Roter Farbkanal für die Oktober-Situation:
Zeit nach der Ernte und vor der Frostperiode, Wiesen und Ackerflächen
reflektieren besonders stark.
Wie ist das Farbbild zu interpretieren?
Wie lassen sich die verschiedenen Aussagen verifizieren?
Arbeitsplan
Jetzt musste ein Arbeitsplan
aufgestellt werden.
I. Interpretation des Radarkomposits
mit Hilfe des Landsatbildes: 1. Sammeln von Informationen
zum Untersuchungsgebiet. 2. Erstellen eines Falschfarbenkomposits
aus Landsat-Daten, das dem Radar-Komposit ähnlich ist. 3.
Interpretation des Landsat-Komposits. 4. Übertragung der
Landsat-Ergebnisse auf das Radarbild.
II. Interpretation des Radarkomposits
durch Vergleich der drei Aufnahmezeitpunkte: 1. Analyse
der Graustufen im multitemporalen Radarkomposit 2. Überprüfung
der Ergebnisse in den Testräumen.
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