Bestimmt der Untergrund die Bodennutzung? Hier gleich an der
Loisachbrücke, wenn man von Penzberg kommt, breite Gräben
im moorigen Boden. Ob die braune Fläche (Mittelgrund des
Bildes) wohl eine Brache
ist? Es scheint schon mal gemäht worden zu sein; Ob das
nur eine landschaftspflegerische Maßnahme war, damit die
Touristen eine schöne Landschaft sehen? Die offene
Frage: Brache oder Streuwiese? Im Vordergrund, das ist offensichtlich
eine Wiese bzw. Dauergrünland. Das schauen wir uns doch erst
einmal im Satellitenbild an. Vielleicht gibt es das öfter?
In einer Landkarte können wir dazu nichts finden!
Dieses russische Satellitenbild
enthält sowohl die Brücke als auch die auffallenden
Flächen, sowie auch den Graben. Zur Feuchtigkeit und zur
Geländehöhe sagt das Luftbild des Pfingsthochwasser
1999 etwas aus. Die Brücke ist leicht zu finden, wenn man
den See im Hochmoor im Hochwasserbild sucht.
Das
Pfingshochwasser 1999 (Das Bild wurde uns
vom Landesamt für Wasserwirtschaft in München
zur Verfügung gestellt.)
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Das Tal der Loisach war früher
von einer geschlossenen Moorfläche bedeckt.
Das Moor rechte bis zum Kloster Benediktbeuern.
Erst im letzten Jahrhundert wurde das Moor zum großen
Teil entwässert und kultiviert.
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Eine erste Plausibilitätskontrolle: Die Fläche am Teich beim
ZUK und
unsere unbekannte Fläche an der Brücke
am Graben ähneln
sich in den drei Kompositen sehr stark.
Daraus schließen wir: Für
Streuwiesen brauchen wir eine klare Definition.
Handelt es sich um Schilf oder hartes Gras?
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In den Kompositen ist die gesuchte
Stelle gut zu finden. Die Aussage über die sog. "Brache"
ist auch leicht zu treffen, wenn man mit der Situation am Weiher
vergleicht.
Noch genauer geht es über eine überwachte
Klassifikation. Eine Software sucht im Datensatz nach Punkten
mit "ähnlichen" spektralen Eigenschaften. Der
Grad der Ähnlichkeit lässt sich einstellen. Das
Ergebnis für die Stelle im Foto an der Brücke über
die Loisach:
Objekt 1 (rot) war die sog. Brachfläche,
1% aller Bildpunkte, also 1% der Gesamtfläche., Objekt
4 (gelb) war die Wiese unmittelbar an der Brücke mit ebenfalls
1% der Fläche.
Was die Klassifikation zeigt: Die
Häufung aller ähnlichen Punkte in den Moorflächen
lässt vermuten, dass es sich um ein Moorphänomen handeln
muss. Die Schilfzone am Weiher beim ZUK sieht so wie an der
Loisachbrücke aus, es handelt sich also um Schilf auf sehr
feuchtem Untergrund. Sowohl die "Brache" als auch
die "Wiese" sind Formen der Moorvegetation. Bei Objekt
4 (gelb) kann es sich um eine gemähte Streuwiese handeln.
Ob mit Objekt 4 alle Streuwiesen erfasst sind, das muss noch
bei der Naturschutzstelle nachgefragt werden.
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