Methodischer Ansatz des Projekts "Umweltspione"

Ohne gemeinsame Anstrengungen von Schule, Wirtschaft und Forschung kann das Interesse an der Entwicklung alternativer, umweltgerechter Technologien bei Jugendlichen nur schwer geweckt werden. Die Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt könnte ein wirksamer Anstoß zu einer Kooperation sein zwischen Schule (Gymnasium Gröbenzell, InfoSCHUL, Satgeo), Forschung (DLR), Hochschule (LMU München, Geographie), Wirtschaft (Definiens) und Bildungseinrichtung (ZUK).

Im Rahmen unserer schulischen Antworten auf TIMMS und PISA ist eine langfristige Lösung des oben genannten Problems aussichtsreich.

Unsere Ansätze zur Verbesserung der individuellen Leistungsbereitschaft bei Schülern:

  • Training der Wahrnehmungsfähigkeit
  • Handlungsorientierte Verknüpfung von Naturbeobachtung und fachspezifischen Arbeitstechniken in (fast) allen Schulfächern
  • Beobachten, Messen und Evaluieren als ganzheitliche Schlüsselqualifikation
  • Konsequente Einbindung der Arbeit mit dem Computer (Neue Medien) in die schulische Informationsverarbeitung

Hauptziele des Projekts:

  • Entwicklung von Lernbausteinen für Jugendliche
    - zur Umwelterziehung mit dem Schwerpunkt "Natur und Technik"
    - zur Verbesserung der Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit
  • Öffnung der Schulen für Natur & Technik mit den Schwerpunkten Umwelttechnologien und Satellitenfernerkundung
  • Lehrerfortbildung: Multiplikatoren-Schulung insbesondere zu naturkundlichen Arbeitstechniken und zu den Neuen Medien
  • Nachwuchsförderung: Naturwissenschaften und Technik

Primäre Projektpartner:

  1. DLR-Standort Oberpfaffenhofen, School-Lab, Deutsches Fernerkundungs-Datenzentrum, Institut für Physik der Atmosphäre
  2. Bildungsstätten am Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern
  3. Schulen der InfoSCHUL-Verbünde, Neue Medien und Satellitengeographie im Unterricht, organisiert vom Gymnasium Gröbenzell
  4. Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung an der LMU München
  5. Definiens Imaging GmbH München

Leitlinien des Projekts:

Wirkungsmechanismen, deren Gültigkeit vorausgesetzt wird:

  • Eine verbesserte Wahrnehmungsfähigkeit hebt die individuelle Leistungsbereitschaft, vermittelt Jugendlichen zusätzliche Lebensinhalte und hebt zugleich die Effizienz schulischer Ausbildung.
  • Die gleichzeitige intensive Beschäftigung mit Naturphänomenen, naturbezogenen Technikanwendungen und den fachspezifischen Analysemethoden erschließt Jugendlichen natur-, geo- und ingenieurwissenschaftliche Berufsgänge.

Fünf methodisch-didaktische Leitlinien bei der Entwicklung von Lerneinheiten zur Umweltbildung setzen darauf auf.

  • Verknüpfung von Umweltbeobachtung und Computerarbeit insbes. zur Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit.
  • Einbettung der Neuen Medien in die Unterrichtsarbeit unter besonderer Berücksichtigung einer veränderten Methodik.
  • Förderung fachspezifischer Arbeitstechniken bei der Arbeit sowohl im Gelände als auch im Klassenzimmer. (Alle Schulfächer)
  • Nutzung von Satellitenmessdaten (Satellitenbilder) im globalen, regionalen und lokalen Maßstab zum bewussten Wechsel der Sichtweise und als Aufforderung zur Evaluation gefundener Besonderheiten.
  • "Informationsverarbeitung" als Organisationsprinzip sowohl für Gruppenarbeit, Lernzirkel und Unterrichtsplanung als auch als individuelles Arbeitskonzept.

Damit gelingt neben der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen

  • im fachwissenschaftlichen,
  • im informationstechnischen und
  • im sozialen Bereich

auch die

  • breitere Einbettung der Natur- und Geowissenschaften in die Schule ohne Lehrplanänderung,
  • Förderung handlungsorientierter Ansätze in der Schule,
  • Arbeit mit den Neuen Medien am praktischen Beispiel,
  • Praktizierung von Mess- und Auswertungstechniken im Umweltbereich.

Vielfältige methodische Anliegen lassen sich im Projekt "nebenbei" verwirklichen:

  • Das Training im kausalen und im vernetzten Denken wird geübt.
  • Ein hoher Grad an Dauerhaftigkeit gelernter Inhalte wird durch die Erlebniskomponente und die ganzheitliche Erfahrung erzeugt.
  • Der naturkundliche, der forschende und der evaluierende Ansatz erzeugt jeweils eine naturwissenschaftliche Denkhaltung.

Vorgehensweise und Projektstruktur:

  • Entwicklung und Vermittlung verschiedenster methodischer Ansätze zur Verknüpfung von Natur und Technik in den Fächern Erdkunde, Biologie, Physik, Chemie, Ökologie, Geschichte, Deutsch und Informatik.
  • Wissensinput
    - bei einem Workshop mit Fachdidaktikern: Fragen der Motivation u.a.
    - bei Schnupperkursen für Lehrer: Fragen zu Organisation, Motivation und Akzeptanz
    - bei der Ferienakademie: Fragen der Belastbarkeit, des Transfers, der Akzeptanz
  • Entwicklung von übertragbaren Lehreinheiten unter Einbeziehung von Lehrern, Hochschullehrern, Studenten und Forschern.
  • Reaktivierung der Erlebnispädagogik im Bereich der naturkundlichen Erziehung als Basis für die verbesserte Wahrnehmung und für die intellektuelle Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen.
  • Entwicklung von handlungsorientierten Experimenten in der Natur, im Labor und im Fachunterricht.
  • Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien für ZUK und DLR-School-Lab.
  • Begleituntersuchung zur Wirksamkeit der Unterrichtsbausteine bei der Realisierung am ZUK und im DLR-School-Lab sowie Evaluation an den Verbundschulen.

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