Dieses Projekt der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg
besteht aus 4 Protokollen zu einer Fachexkursion zum Vogelsberg

3. Protokoll der Fachexkursion in den Naturpark Hoher Vogelsberg (6./7. Juni) Arbeitsgruppe: René Weigand, Silke Reeh, Caroline Domes, Vanessa Schneider, Katrin Enners

Inhalt:

1.     Satellitenkanäle

2.     Waldbegehung 18.05.2001

3.     Schadbilder bei der Fichte

 

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Satellitenkanäle

Kanal 1: blau

Kanal 2: grün

Kanal 3: rot

Kanal 4: Nahes Infrarot ( NIR )

Kanal 5: Frühes mittleres Infrarot ( frühes MIR )

Kanal 6: Thermales Infrarot ( therm )

Kanal 7: Fernes mittleres Infrarot ( fernes MIR )

 

Kanal 4 (NIR):

Junge Zellen reflektieren NIR (~ 150 ) und alte Zellen reflektieren NIR nicht ( mehr ).

Niedriger Rücktrahlungswert = fast alles wird absorbiert

Hoher Rückstrahlungswert    = fast alles wird reflektiert

NIR bei ~ 150 : aktive jugendliche Biomasse

 

Kanal 5 ( nahes MIR ):

MIR 1 gibt Wassergehalt der Zellen an.

 

niedrige Reflektion = hoher Wassergehalt

 

Kanal 7 ( fernes MIR ):

Wasserabdeckung ablesbar.

 

Wasserabdeckung: Feuchte auf Pflanzen und im Boden.

niedrige Reflektion ( ~ 50 ) = hohe Wasserabdeckung

Die Zahlen charakterisieren die Rückstrahlungswerte = Reflektionswerte = Reflektionsgrade.

Hohe Zahl = hohe Reflektion = niedrige Absorption;

niedrige Zahl = geringe Reflektion = hohe Absorption.

 

WALDBEGEHUNG am 18.05.01

Gebiet: unterhalb der Autobahn zwischen Lebenshilfe und Hof- Feldbach

Wir gingen gemeinsam bis zu einem Treffpunkt im Wald, an dem wir uns in kleinere Gruppen aufteilten. Jede Gruppe bekam eine Karte, mit deren Hilfe wir uns auf verschiedenen Wegen im Wald orientieren konnten und anhand dieser wir verschiedene Bäume, Art und Alter betreffend, identifizieren konnten.

Carolin, Rene, Katharina, Katrin, Vanessa und Silke bildeten eine Gruppe. Wir gingen von dem Treffpunkt aus nach Westen Richtung Autobahn.

Von dort aus gingen wir ein Stück nach rechts, auf einer Straße, die parallel zur Autobahn verläuft. Dort beobachteten wir, dass auf beiden Seiten der Strasse Mischwald vorzufinden war.

Nach dieser Beobachtung bewegten wir uns zu der Kreuzung zurück und liefen dann nach links. Dort standen hauptsächlich ältere Fichten. Diese waren sehr gut auf der Karte als dunkle Flächen wiederzuerkennen.

Nahe der Autobahn trafen wir junge Buschwerke an, die auf unserer Karte als helle Flecken ( hellgrün ) zu sehen waren .

Anschließend gingen wir etwas tiefer in den Wald hinein.

Dort trafen wir vorwiegend junges Nadelholz ( Fichten und Duglasien ) an.

Auf der Parallelstraße zum Friedhof ( grüner Fleck auf Karte ) trafen wir älteren Laubwald an.

Diese Bereiche waren auf der Karte als dunkel – orangene Felder zu erkennen.

Danach trafen wir uns wieder mit den restlichen Kursteilnehmern und kehrten zur Schule zurück.

 

Schadbilder bei der Fichte (picea abies)

 

Die Fichte ist die wichtigste Baumart in Deutschland. Sie ist der bedeutendste Holzlieferant und wird deshalb auch „Brotbaum“ genannt.

Die natürliche Heimat der Fichte ist Eurasien, und sie bevorzugt regenreiche Gebiete.

Sie wächst noch bis in 2000 Metern Höhe und bildet oft die Waldgrenze.

Fichten werden bis zu 55 m hoch und bis zu 600 Jahre alt.

Wegen ihrs flachstreichenden Wurzelwerks und einer dünnen Borke sind sie anfällig für Erkrankungen:

 

Geschichte der Erkrankung:

  • Seit 1980 werden vor allem im bayrischen Wald kranke Fichten beobachtet
  • Man erkennt zunächst keine auffallenden Symptome, lediglich das Nadelkleid ist etwas fahl
  • Die zunächst angenommenen klimatischen Ursachen für die Erkrankungen waren bald nicht mehr ausreichend
  • Starke Schäden waren vor allem an freistehenden Fichten, Bestandsrändern und allgemein an Bäumen in windexponierter Lage zu beobachten
  • Der Gesundheitszustand der Fichten verschlechterte sich dramatisch
  • Der Tod der Fichten kann innerhalb weniger Monate eintreten
  • „Fichtensterben“ ist eine Erscheinung, deren Ausmaße und Folgen noch nicht absehbar sind: sowohl für Waldbesitzer und Förster, als auch für Fremdenverkehr und Landschaft schlechthin
  • im Herbst 1982 waren etwa 260.000 ha Fichten geschädigt, das entsprach etwa 10%
  • 1984 waren es schon 1.200.000 ha, das sind etwa 42%!
  • Die Schadbilder des Fichtensterbens sind nicht einheitlich und variieren in Abhängigkeit von Alter, Höhe und Standort
  • Das Fichtensterben wird auch bei optimalen Wuchsbedingungen beobachtet
  • Symptome treten auch in Mischwäldern auf
  • Eine präzise Schadenserfassung wird durch die Vielfalt der Symptome und durch die Tatsache, dass kranke Fichten im Anfangsstadium nicht leicht zu erkennen sind, erschwert

Krankheitssymptome:

  • Allmähliche oder rasche Verlichtung der Krone
    vorzeitiges Abwerfen älterer Nadeljahrgänge und verringerte Zahl neuerer Jahrgänge
  • Benadelung an jüngeren Zweigabschnitten weist viele Lücken auf
  • Hoher Totast-Anteil besonders im unteren Kronenbereich
  • Unnatürlich kurze Nadeln
  • Lockere, durchsichtige Kronen, oft auch unregelmäßig und zerzaust
  • Jahrestriebe fallen vermehrt aus und Seitentriebe übernehmen das Längenwachstum
  • „Angsttriebe“ werden in großer Zahl auf der Astoberfläche gebildet
  • fahlgrüne oder gelbliche Färbung der Nadeln, manchmal auch bräunlich
  • Sekundärpilze an relativ jungen Nadeln
  • Die letzten Jahresringe sind oft auffallend schmal
  • Viele tote Feinwurzeln wenig intakte Wurzelspitzen

Diese Symptome sind abhängig von Exposition, Höhenlage und Alter der Fichte. Außerdem sind auffallend viele junge Bäume von fleckigen und gelblich gefärbten Nadeln betroffen. Mit zunehmendem Alter werden die Verfärbungen stärker und die Nadelfleckung nimmt mit der Höhenlage zu.

Eventuell sind Photooxidantien Ursache für die Fleckungen.

Erkrankungen an einer Ficht ziehen oft andere Probleme mit sich: durch ein geschädigtes Wurzelwerk sinkt zum einen die Möglichkeit zur Wasser- und Nährstoffaufnahme, zum anderen auch die Standfestigkeit des Baumes. Diese verminderte Vitalität der Bäume macht sie anfällig für Schädlinge und die Fichte wird zur Wirtspflanze für viele solcher Schädlinge.

Andere Erkrankungen:

·       Verfärbungen und Fäule im Innern des Stamms haben nichts mit dem Fichtensterben zu tun, sie sind allein das Werk holzzerstörender Pilze

·    Auch Tiere (z.B. Fichtenblattwespe) verursachen Schäden im Kronenraum, die zur Verlichtung führen

( aus : So stirbt der Wald, Geo Wissen )

 

Buche:

 

Geschichte der Krankheit

      1979: 1. Anzeichen für Vitalitätsschwäche

Ab 1983: mehr als 26% geschädigt

Ab 1985: mehr als 54% geschädigt

Kurztriebbildung und lichte Kronen

Symptome treten sehr plötzlich auf, teilweise absterben innerhalb eines Jahres

Am stärksten betroffen sind Bestände ab 80 Jahren

 

Krankheitssymptome

  • Vor dem absterben werden Zweige und Kronenteile dürr.
  • Um den Verlust der Blattmasse auszugleichen werden Wasserreiser am Stamm und in der Krone gebildet.
  • Bei sehr raschem Absterben lösen sich am Stamm starke Kronenäste die Rinde, obwohl am Zweigende noch grüne Blätter sind.
  • Anf. Juni verlieren kranke Buchen grüne Blätter, besonders verstärkt nach Regen und Nebel.
  • Schwer kranke Bäume verlieren bis Ende September ihr gesamtes Laub.
  • Die Blätter rollen sich zusammen.
  • In der ganzen Krone werden Kurztriebe gebildet( Büschelbildung an den Zweigenden.
  • An Kurztrieben werden keine Knospen gebildet.
  • Kurztriebe richten sich krallenartig nach oben.
  • Buchen bilden keine neuen Blätter und Triebe.
  • Als Folge: Krone schütter und durchsichtig, teilweise büschelige Kronenteile.
  • Buchenäste brechen auch während der Vegetationszeit.
  • Die Rinde fällt großflächig ab.
  • Im Zentrum des Stammquerschnittes Kernfärbung.
  • Auf den Blättern punktförmige Flächen(Chlorophyllverlust.

 

Andere Erkrankungen

  • Buchen-Rindennekrose: Komplexkrankheit mit mehreren Ursachen
  • Buchenwolllaus besiedelt die Rinde
  • Dann Pilzbefall an der Rinde = Absterben der Rinde
  • Es kommt zu schwärzlich, schleimigen Ausfluss an der Rinde
  • Rinde fällt ab
  • Danach Befall von Holzzerstörern ( Zunderschwamm)

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