Aufbau und Arbeitsweise des Radiometers

Das Radiometer des Meteosat ist ein Fernrohr mit 3,65 Meter Brennweite, in dessen Brennebene sich elektrische 4 Detektoren befinden. Diese Detektoren messen die von der Erde kommende Strahlung in 3 Spektralbereichen. In dem Spektralbereich der Absorbtion des Wasserdampfes (WV), sowie im Spektralbereich des thermischen Infrarots (IR) wird eine Auflösung von 5 km erziehlt. Im Spektralbereich des sichtbaren Lichts (VIS) wird über die 2 Detektoren in diesem Bereich eine Auflösung von 2,5 km erziehlt.
Anders als bei anderen Erderkundungssatelliten, bei denen sich der Spiegel des Radiometers in W-O, sowie in N-S Richtung bewegt um die ganze Erde abzulichten, übernimmt beim Meteosat die O-W Bewegung der gesamte Satellit, indem er sich auf seiner Umlaufbahn 100 mal in der Minute dreht. Der Spiegel des Radiometers übernimmt somit nur noch die S-N Bewegung. Aufgrund der 100 fachen Drehung pro Minute werden innerhalb von 30 Minuten 5000 Linien zu 5 km erfasst, und somit eine komplete Ablichtung des für Meteosat sichtbaren Erdteils erreicht.
Ein großer Nachteil des Meteosat besteht darin, dass er aufgrund zu weniger Detektoren im VIS Bereich keine Echtfarbenbilder liefern kann. Das bedeutet, dass alle bunten Meteosatbilder künstlich eingefärbt worden sind. Ab dem Jahr 2000 hat die ESA einen neuen Satelliten mit mehr Kanälen vorgesehen, um damit Echtfarbenbilder aufnehmen zu können.
Die größte Bedeutung für die Wissenschaftler besitzen die Wolken. Wolken sagen alles über das Wetter aus. Nimmt man mehrere aufeinanderfolgende Bilder, so kann man mittels einfacher Rechnungen die Wolkengeschwindigkeit ermitteln. Die Intensität des Signals im IR-Bereich entspricht der Temperatur auf der Wolkenoberfläche. Die Analyse der Wolkenstruktur hilft das örtliche Wettergeschehen zu identifizieren.
Ein Vergleich der verschiedenen Kanäle zeigt deutliche Unterschiede.
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