 La Palma (Kanarische Inseln),
die Naturlandschaft
Die Flechten sind die ersten
Siedler auf der jungen Lava

Die Entstehung der heutigen Naturlandschaft

1. Die Vegetation auf Lava- und Ascheflächen
Abhängigkeiten: Aus den meisten Laven
entwickeln sich nährstoffreiche Böden, das dauert aber
viele 100 Jahre. Eine solche Bodenbildung hat zur Voraussetzung,
dass die Lava gut verwittert, aber nicht gleichzeitig weggespült
wird. Die Intensität der Verwitterung hängt wiederum vor
allem vom Klima ab. Feuchtes warmes Klima beschleunigt die Verwitterung,
trockenes Klima bremst sie. Zuerst siedeln nur Flechten. Flechten
sind ein Hinweis darauf, dass die Verwitterung noch nicht weit fortgeschritten
ist. (Große Flächen mit Flechten sind im Satellitenbild
gut zu erkennen.) Das Auftreten von Baumheide zeigt hingegen
tiefgründig verwitterte Böden. (Auch Flächen mit
Baumheide sind gut im Satellitenbild zu identifizieren.) Die
Vegetation orientiert sich aber weniger am Boden als am kleinräumigen
Klima. Daraus folgt eine Verteilung nach Höhenstufen.
2. Die jüngste Geschichte vulkanischer Aktivitäten
1470
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Ausbruch des Quemada = Tacande bei
El Paso
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1585
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Ausbruch des Tajuya bei Jedey
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1646
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Ausbruch des San Martin = Tigalate
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1678
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Ausbruch des San Antonio bei Fuencaliente
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1712
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Ausbruch des El Charco = Montana Negra
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1949
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Ausbruch des Hoyo Negro über San Nicolas
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1971
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Ausbruch des Teneguia an der Südspitze
der Insel
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 Dieses
Satellitenbild zeigt gut, wie die Lavaströme seitlich aus dem
Gebirge ausströmen.
3. Die multispektralen Untersuchungsansätze
Zu den Messdaten der Satelliten: -
Der panchromatische Kanal liefert ein Bild, das einem S-W-Bild
ähnelt. Die Lichtintensitäten im Wellenlängenbereich
von Blau über Grün und Rot bis ins nahe Infrarot ergeben
je Bildpunkt einen Messwert. Die höhere Genauigkeit (15 m x
15 m) und die Hell-Dunkel-Effekte lassen insbes. Strukturen
gut erkennen. - Der NDVI (Vegetationsindex) verknüpft
das nahe Infrarot mit dem roten Licht. Die Farbkarte zeigt den Zustand
der Vegetation. - Das Farbkomposit RGB=(321) liefert ein sog.
Echtfarbenbild. Dieses Bild erleichtert das Wiedererkennen
von bekannten Objekten. - Das Farbkomposit RGB=(341)
liefert ein Falschfarbenbild. Die Verwendung des nahen infraroten
Lichts als Grünkomponente macht Flächen mit junger aktiver
pflanzlicher Biomasse als unterschiedliche Grüntöne sichtbar. -
Das Falschfarbenkomposit RGB=(543) benutzt gleich zwei infrarote
Kanäle. Damit werden Böden, Gesteine und Pflanzen feiner
differenziert. Pflanzen werden grün dargestellt.
4. Die Klassifikation nach einer virtuellen Begehung
Bei der überwachten Klassifikation werden
zuerst Pixel zu bekannten Gebieten (in der unteren Karte mit Ringlinie
markiert) ausgewählt. Ein Programm sucht nach Bildpunkten mit
ähnlichen Werten aller Sensorkanäle des Satelliten. Über
spezielle Rechenverfahren wird die Ähnlichkeit von Punkten
festgelegt. Am Ende entstehen Flächenkartierungen. Im
nachfolgenden Komposit sind für die Testgebiete 15 Fotos integriert.
Begib dich mit der Maus auf einen Rundgang
durch die Testgebiete!

Und so sieht dann die Klassifizierung
aus:

Die Prozentangaben beziehen sich
auf die Gesamtfläche des Satellitenbildes (inkl.Meer!). Mouseover
zeigt das Falschfarben-Komposit RGB=(543).
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