2. Hilfen:
|
Zum Begriff "Bildinterpretation":
Das Interpretieren eines Bildes bedeutet, Besonderheiten
bei Linien und Flächen im Bild zu entdecken und zu beschreiben
um sie dann auszuwerten.
a) Interpretationskonzepte
für multispektrale Komposite (Normalfall): Ansätze
bzw. Tipps dazu, noch ausführlicher über ein
Tutorial. Die multispektralen
Farbkomposite müssen entsprechend der Kanalzuordnung
zu RGB interpretiert werden: RGB=(321) ist
als Echtfarbenbild zu bewerten, grün ist Vegetation,
blau ist Wasser, etc. Bsp. ZUK
RGB=(321), Interpretations-Muster
zu RGB=(321). RGB=(341) ist wie ein Echtfarbenbild,
aber mit differenzierter Aussage zum Grün, zu behandeln.
Grün ist hier die Aktivität der pflanzlichen Biomasse.
Bsp. ZUK
RGB=(341) RGB=(543) ist als Falschfarbenbild
des infraroten Lichts zu behandeln. Rot zeigt Böden
und Gesteine, Grün die Aktivität der pflanzlichen Biomasse.
Bsp. ZUK
RGB=(543), Interpretations-Muster
zur RGB=(543). Inhaltliche Konzepte für eine
Interpretation - Muster A: Strukturanalyse
(Strukturen - Funktionen - Prozesse) Was
ist zu beobachten? Warum ist das so? Was verändert sich? -
Muster B: Entstehungsanalyse (Landschaftsentwicklung) Was
ist zu beobachten? Wie kam es dazu? - Muster C: Vernetzungsanalyse
(Mosaike, Klassifikation) Was ist zu
beobachten? Warum ist das so? Wie wird sich die Situation
weiterentwickeln? - Muster D: Ereignisanalyse
(Hazards oder virtuelle Exkursion) Ein
Ereignis steht im Mittelpunkt, das Satellitenbild dient
nur zur Erklärung der lokalen Situation bzw. als Vorstellungshilfe
b) Interpretationskonzepte
für spezielle Satellitenbilder: - Graustufen-Bilder
zu einem Sensor-Kanal, Bsp. K2, Farbpaletten-Bilder
zu einem Kanal, Bsp. K6,
Interpretations-Muster
zu Kanal 6, TIR NDVI-Bilder
aus zwei Kanälen, Bsp. NDVI, Interpretations-Muster
NDVI sind als Messwertkarten zu interpretieren,
und zwar so, wie z.B. SST-Mosaike. -
Multitemporale Farbkomposite z.B. aus NDVI-Karten
zu 3 verschiedenen Monaten können nur entsprechend der
RGB-Zuordnung der einzelnen Monate interpretiert werden.
Welcher Lichtbeitrag kommt von welchem Aufnahmezeitpunkt?
Jede Farbe steht für den Zustand in einem Monat. Bsp.
NDVI RGB=(Sept., Juni, März),
Rot für Dez., Blau für März. - Klassifikationsergebnisse
sind Verteilungskarten, sie sind wie thematische Karten
zu interpretieren. - HaKo-Trans-Ergebnisse
werden wie thematische Karten interpretiert. Jeder Kanal
(Faktor) muss einem Inhalt (Objekte mit hellem Grauwert)
zugeordnet werden, z.B. Vegetation,
Acker, Straßen
+ Wasser, ... Diese Zuordnung ist raum-, jahreszeiten-
und klimaabhängig, also aufpassen! Das Farbkomposit
zu HaKo-Daten ist ebenfalls als thematische Karte
und nicht als Komposit zu interpretieren. Bsp. ZUK: HaKo-Komposit
(213) zeigt Rot = Ackerflächen Grün
= Vegetation: Wiesen, Laubwald Blau = Wasser,
Nadelwald Hako (213) und bei Mouseover
RGB=(321) Echtfarbe im Vergleich.
Das Mouseover-Bild
ist als Farbkomposit aus Lichtmesswerten zu interpretieren

b) Präsentationskonzepte:
(Siehe auch Arbeitstechniken) Was
gehört alles zu einer guten Präsentation? - Ein "Roter
Faden", eine gute Überschrift muss gefunden
werden. Bsp.: Zum Satellitenbild einer Bewässerungsoase
gehören Themen wie "Wassermagel", "Umgang
mit dem Wasser", "Probleme mit dem Klima"
, "Streit ums Wasser", "Wasserrechte",
"Marktorientierung", ... "Israel
kauft Wasser in der Türkei" - Ein Überblicksbild,
z.B. ein Quicklook oder ein MODIS-Bild muss den geographischen
Bezug in den Köpfen der Zuhörer/-seher sichern. -
Beschriftete Layer müssen Besonderheiten des
Satellitenbildes hervorheben. - Bild und Kurztext
müssen gleichzeitig sichtbar sein, der Zuhörer/-seher
möchte verweilen können, für ihn ist ja alles neu. -
Vergleiche müssen sehr gut eingearbeitet werden.
Sie müssen wichtige Aussagen verstärken.
|