Textstellen zum Kit 1: Erdbeobachtungssatelliten Textbausteine aus der Schüler-MappeBild 1 Es gibt Satelliten mit sehr unterschiedlichen
Aufgaben: Polare UmlaufbahnenGeht die nahezu kreisförmige Umlaufbahn eines
Satelliten durch Gebiete des N- und S-Pols, so dreht sich
die Erde während eines Satellitenumlaufes von ca. 100 Minuten unter
der Satellitenbahn hindurch, die Satellitenbahn selbst bleibt dabei
unverrückbar. Der Satellit bewegt sich in ca. 800 km Höhe über dem
Erdboden. Jeder Umlauf erfasst einen anderen Beobachtungsstreifen.
Erst nach z.B. 35 Tagen überfliegt der Satellit Envisat erneut das
gleiche Gebiet. Man spricht hier von 35 Tagen der zeitlichen Auflösung. Bild 2-3-4 ist ein Beispiel für die polare sonnensynchrone Umlaufbahn. Geostationäre UmlaufbahnenGeostationäre Umlaufbahnen sind kreisförmige Umlaufbahnen in ca. 36 000 km Höhe, die sich direkt in der Ebene des Äquators befinden. Der Satellit dreht sich mit der Erde in gleicher Winkelgeschwindigkeit, sodass er stets über der gleichen Region steht. Diese „geostationäre“ Position ist für die Beobachtung von meteorologischen Phänomenen wie Wolkenbewegungen unerlässlich. Geostationäre Satelliten stehen zur Datenübertragung zudem in ständigem Kontakt mit ihren Empfangsstationen auf der Erde. Die europäischen Meteosat-Satelliten senden die wohlbekannten Bilder für die Wettervorhersage im Fernsehen. Ein Meteosat-Satellit befindet sich auf der Position 0° geografische Länge über dem Golf von Guinea, um optimale Bilder von Europa und Afrika zu ermöglichen. Bild 5-6-7 ist ein Beispiel für die geostationäre Umlaufbahn. Merke:Unter Fernerkundung versteht man die Beobachtung eines Objekts aus der Ferne, ohne mit diesem in physischem Kontakt zu stehen. Dies ist der Fall bei Satelliten, die die Erde aus großer Entfernung beobachten. Für Wissenschaftler stellt die Fernerkundung heute ein eigenständiges Fachgebiet dar, dessen wichtigstes Ziel die Entdeckung und Beobachtung der Veränderungen auf der Erdoberfläche ist. Die Messinstrumente auf den Satelliten bestimmen, welche Informationen der Satellit in welcher optischen Auflösung ermöglicht. (Dazu einige Bildbeispiele) Die Funktionen von ErderkundungssatellitenDer Satellit Envisat als BeispielBilder 12 und 13 Envisat hat eine Masse von 8 200 kg, davon sind 2 050 kg Instrumente, das entspricht einem großen Lkw. Der sehr große Satellit misst ohne den Sonnenkollektor 10 m x 4 m x 4 m. An Bord des Satelliten befinden sich zehn verschiedene wissenschaftliche Instrumente, mit deren Hilfe spezifische Informationen gesammelt werden können. Diese Instrumente tragen besondere Namen wie MERIS, ASAR oder SCIAMACHY. Aus den Messwerten dieser Instrumente werden sog. Satellitenbilder erstellt, um die zu untersuchenden Phänomene darzustellen. Einige Instrumente des Satelliten EnvisatDer Satellit Envisat verfügt über 10 Instrumente mit unterschiedlichen Aufgaben: Meris macht Aufnahmen im sichtbaren Licht, ASAR erkundet mit Hilfe von Radar das Relief, DORIS misst Distanzen und hilft bei der der Kontrolle der Satellitenposition. Bild 14 MERIS misst das von der Sonne reflektierte Licht von Meeren und Festland. Damit lassen sich neben Echtfarbenbildern der Erde auch der Zustand von Vegetation, Chlorophyllkonzentration der Ozeane oder der Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre messen. Auf diesem Bild ist eine Algenblüte vor der bretonischen Küste zu sehen (15.06.03). Bild 15 ASAR ist ein Radarinstrument, das die Kartierung der Erd-, Eis- und Meeresoberflächen ermöglicht und deren Veränderungen messen kann. ASAR erfasst damit auch die Bodennutzung und Bodenbeschaffenheit. Diese Aufnahme zeigt die durch den Tanker Prestige verursachte Ölpest vor der spanischen Küste (17.10.02). Bild 16 SCIAMACHY misst Gasspuren, Wolken und Staubpartikel. Dadurch können die Auswirkungen von Industrieverschmutzungen, Vulkanausbrüchen und Waldbränden besser abgeschätzt werden. Diese Aufnahme zeigt die NO2-Konzentration in der europäischen Atmosphäre (2003/2004).
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