Kit 11: Satellitenbilder und
ihre Farben Textbausteine aus der Schüler-MappeSichtbares Licht Das sichtbare Licht (VIS) ist der wirksamste Teil
des Sonnenlichts. Das weiße Licht ist in Wirklichkeit eine Mischung
aus allen erdenklichen Farben, so wie sie im Regenbogen vorkommen
und wie man Sonnenlicht über ein Glasprisma zerlegen kann. Unsere
Farbwahrnehmung und unser Sehrvermögen sind auf das „sichtbare Licht“
beschränkt. Erdbeobachtungssatelliten sind in der Lage, das von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenlicht oder die von dort abgestrahlte Wärme mithilfe ihrer Sensoren zu messen und die Messwerte an die Bodenstationen zu übermitteln. Das menschliche Auge nimmt lediglich das sichtbare Licht und somit nur einen sehr kleinen Teil des elektromagnetischen Spektrums wahr. Die menschliche Haut kann auch Wärmestrahlung registrieren. Infrarotes Licht Das Infrarot macht einen großen Teil des Sonnenlichtspektrums
aus, ist aber vom menschlichen Auge nicht wahrzunehmen. Grundsätzlich
kann nicht alles Infrarot die Atmosphäre durchdringen, das schützt
z.B. die Erde vor Überhitzung und vor Auskühlung. Nur innerhalb
der sog. „Atmosphärischen Fenster“ kann der Erdboden von den Satelliten
beobachtet werden. Zum reflektierten Thermalen Infrarot der Sonne
kommt noch die von der Erde abgestrahlte Wärme, diese Überlagerung
erschwert die Temperaturmessungen durch Satelliten am Tag. Radarwellen Zu Bild 5: Die Insel La Réunion Radar wird z.B. verwendet als Wolkenradar, als Flugradar, als Satellitenradar. Ein abbildendes Radar ist ein Instrument, das seitwärts Impulse aussendet und die von der Erdoberfläche rückgestreuten Signale aufzeichnet. Ein Radarbild in Graustufen entspricht nicht dem, was unsere Augen gewöhnlich wahrnehmen. Sie zeigen die Stärke des Echos, also des zurückgeworfenen Signals an. Ist die Oberfläche glatt, so wird der Impuls wie von einem Spiegel weggestreut und erreicht den Radarempfänger nicht, weshalb das entsprechende Gebiet auf der Aufnahme schwarz bleibt. Ist die Oberfläche jedoch rau und uneben, wird ein großer Anteil in Richtung des Radar reflektiert, und das entsprechenden Gebiete erscheint je nach Rauheit grau bis weiß. Merke: Zu Bild 6: Ölpest Auch zur Beobachtung des Meeres sind Radarbilder äußerst nützlich: je stärker der Wind, desto höher sind die Wellen und damit je rauer die Oberfläche des Meeres, desto heller ist die entsprechende Aufnahme. Auf diesem Bild ist das Ausmaß eines Ölteppichs gut erkennbar, denn das ausgeflossene Öl dämpft die Wellen. Die Oberflächen an diesen Stellen werden etwas geglättet. Deshalb ist der Ölteppich im Radarbild dunkel. Seite 5: Kombination der Kanäle zur Erstellung eines farbigen Satellitenbildes Jeder Sensor (Kanal) liefert eine Messreihe, die sich als Graustufenbild darstellen lässt. Dunkler Punkt bedeutet niedriger Messwert, heller Punkt zeigt einen hohen Messwert an. Diese 256 Graustufen benutzt man zur elektronischen Helligkeitssteuerung jeweils eines RGB-Ausgabekanals am Bildschirm. Bildreihe 7 Echtfarbenbild: jedem RGB-Ausgabe-Kanal „seine eigene“ Farbe zugeordnet, RGB=(Rot, Grün, Blau). Zu Bild 8: Bei einem „Falschfarbenbild“ erfolgt die Zuordnung zum RGB-Ausgabesystem entweder in anderer Reihenfolge des sichtbaren Lichts oder es werden auch Sensor-Messwerte dargestellt, die mit dem Auge nicht sichtbar sind. Bildreihe 9 Falschfarbenbild: NIR auf RGB-Rot, Rot auf RGB-Grün, Grün auf RGB-Blau, also RGB=(NIR, Rot, Grün) Zu Bild 10: Das untere Satellitenbild ist ein typisches Falschfarben-Bild
für das Nahe Infrarot bei Spot: Die Funktionen von ErderkundungssatellitenDie additive Farbmischung In der Fotografie, bei TV-Röhren und PC-Bildschirmen kommen die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau zum Einsatz. Die Kombination aus jeweils zwei dieser Farben ergibt Gelb, Magenta und Cyan (Türkis). Durch die Kombination der drei Grundfarben und die Dosierung der Farbintensitäten können 16,7 Millionen Farbnuancen erzeugt werden. Multitemporale Radarbilder Durch die additive Farbmischung von drei Radar-Graustufenbildern von unterschiedlichen Aufnahmezeitpunkten erhält man ein Farbbild, auf dem die Veränderungen zwischen den jeweiligen Aufnahmen als Farben hervortreten. Überall dort, wo ein Grauton entsteht, da hat sich nichts verändert. Zur Bildreihe 13: Multitemporales Farbkomposit RGB=(Aufnahme 1, Aufnahme 2, Aufnahme 3)
Der Ölteppich glättet die Wasseroberfläche, weshalb das von dort an den Satelliten zurückgeworfene Radarsignal sehr schwach ist und die betroffenen Flächen auf diesen Radarbildern dunkler erscheinen als die unmittelbare Umgebung. |