Gymnasium Markdorf
Fernerkundung im Biologieunterricht
Ein Projekt im Rahmen des Info-Schul-Projektes
Abschlussbericht Schuljahr 2000/2001
Das Projekt "Fernerkundung im Biologieunterricht" war
eingebettet in die Unterrichtseinheit "Aspekte der Ökologie" in Klasse 9 mit 22
Schülerinnen und Schülern. Das Ziel der Einheit war es, in einzelnen Referaten,
die mit Powerpoint präsentiert werden sollten, die einzelnen Umweltfaktoren und
ihr Auswirkungen zu untersuchen. Wo möglich, sollten Satellitenbilder zur
Veranschaulichung des Themas herangezogen werden.
Thema: Aspekte der Ökologie (Einflüsse von Umweltfaktoren
auf Lebewesen)
Klasse: 9c mit 22 Schülerinnen und Schülern
Organisation: Bearbeitung bestimmter Themen in 11
Gruppen mit jeweils 2 Schülern
Kurze Schilderung des Ablaufes der Einheit
Phase
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Inhalte
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Stunden
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1
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- Einführung in das Thema,
- Erarbeitung einer anschaulichen Übersicht (Zeichnung) der auf ein
Lebewesen einwirkenden Umweltfaktoren.
Methode: Unterrichtsgespräch.
- Hausaufgabe: Ausfüllen eines Fragebogens zur Feststellung der
Computerkenntnisse und der Kenntnisse von Powerpoint und Mindmanager.
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1
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2
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- Abstrahierung des Themas in einem Mindmap mit dem
Programm eMindmap. Siehe dazu die eMindMap-Datei "Biofaktoren"
- Dabei Einführung und Erläuterung des Programms.
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1
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3
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- Vergabe von Themen an Zweiergruppen, siehe Datei "Referate-Themen"
- Besprechung des Vorgehens bei der Erarbeitung des Themas, Erstellen der
Präsentation usw. siehe dazu die Datei "Checkliste-Referate"
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1
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4
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- Freies Arbeiten der Gruppen: Recherche in Bibliothek -
Bücher u. Zeitschriften mithilfe des elektronischen Bibliotheksverzeichnisses
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1+
Doppelst
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5
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- Recherche im Internet: Erläuterung des Vorgehens und
Recherche zum Thema.
- Zu Hause: Erarbeitung einer Gliederung des Themas mit einem Mindmap
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1 Doppelst
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6
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- Vorstellen von Powerpoint, Üben mit diesem Programm
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1
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7
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- Erarbeiten des Referats, freie Arbeit - teils im
Klassenzimmer, teils im Computerraum.
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Doppelst
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8
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- Präsentation der Referate als Powerpoint-Präsentationen
im Rahmen eines Worksshops.
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3
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Ziele:
- Untersuchung
der Möglichkeit, Satellitenbilder in den Biologieunterricht einzubinden
- Einführung
und Arbeit mit den Programmen eMindmap (Mindmanager) und Powerpoint,
Schulung im Umgang mit neuen Medien
- Bearbeitung
und Präsentation eines Referatthemas
Ergebnis:
- Alle
Schüler können mit dem Computer umgehen, allen steht ein Gerät zu Hause
zur Verfügung, allen Gruppen steht auch die Powerpoint-Software zur
Verfügung.
- Fünf
Schüler wissen, wozu Powerpoint und Mindmanager eingesetzt werden.
Þ
Bei Schülern dieser Altersstufe kann die Kenntnis dieser Programme nicht
vorausgesetzt werden. Eine angemessene Einführung ist einzuplanen.
- Kaum
Probleme im Umgang mit den Programmen eMindmap und Powerpoint.
Nach einer Einführung können Schüler dieser Alterstufe mit den Programmen
arbeiten. Der Einsatz aller Finessen der Programme ist ohnehin nicht
sinnvoll.
Þ
Keine Angst vor Multimedia-Programmen
- Große
Schwierigkeiten bei der Recherche auch nach Einweisung, sowohl in der
Bibliothek als auch im Internet, sowohl methodisch als auch inhaltlich.
Þ
In dieser Alterstufe müssen wohl die Quellen weitgehend vorgegeben werden.
Das bedeutet viel Arbeit für den Lehrer.
- Große
Schwierigkeiten, die einzelnen Quellen zu verarbeiten und zu einem Referat
zusammenzufügen.
Þ
Der Umfang und die Zahl der Quellen muss begrenzt bleiben. Die
Verarbeitung und Zusammenfassung von Materialien muss vorher bereits
trainiert worden sein.
- Die
Möglichkeit der freien Arbeit wird nicht immer entsprechend genutzt, wird
teilweise als Einladung zum Nichtstun aufgefasst.
Þ
Je nach Arbeitsmotivation der Schüler ist auf einen mehr oder weniger
strengen Ordnungsrahmen während der Arbeit zu achten. Zwischenziele sind
anzugeben und zu kontrollieren.
- Die
Einbeziehung von Satellitenbildern war motivierend. Diese Schülergruppen
blieben eher am Thema.
Þ
Die Veranschaulichung bestimmter Sachverhalte durch Satellitenbilder ist
zu empfehlen.
- Die
Suche nach geeigneten Satellitenbildern war teilweise schwierig,
insbesondere deren Bewertung für das Referatthema. Die Erläuterungen zu
den Bildern in den Quellen ist für die Schüler meist nicht ausreichend,
sodass sich Probleme bei der Interpretation ergeben.
Þ
Es ist günstig, eine Auswahl an Satellitenbildern anzubieten. Aus dieser
Auswahl können die Schüler die für das Thema relevanten Bilder auswählen.
Diese Bilder sollten eine erläuternde Legende aufweisen.
- Die
Bearbeitung von Original-Landsat-Bildern scheiterte bei uns an den
technischen Voraussetzungen. Als diese behoben waren, baten die Schüler
aus Zeitgründen (kurz vor den Ferien) um ein Alternativthema.
Þ
Die Bearbeitung von Landsat Bildern mit Satlupe, Idris usw. ist m.E. für
eine Klasse 9 noch zu aufwendig, zu zeitraubend und für die meisten
Schüler zu schwierig. Die Einführung in solche Programme ist im Unterricht
(Biologie!) nicht zu leisten, allerdings könnten sich Schülergruppen mit
fortgeschrittenen Computerkenntnissen durchaus mit diesen Programmen
beschäftigen.
- Mit
14 Stunden nahm diese Einheit viel Zeit in Anspruch, was vor allem daher
rührte, dass die Referate keine reine Hausarbeit, sondern mit Recherche
und Ausarbeitung zum größten Teil im Unterricht gefertigt wurden.
Angesichts der Komplexität der Aufgabe (Arbeit mit neuen Programmen am
Computer, Literatur- und Internetrecherche) erschien mir dies notwendig.
Darüber hinaus haben die Schüler hierbei umfassend einsetzbare
Fertigkeiten erworben.
- Hinweis:
Das Thema "Aspekte der Ökologie" ist im Lehrplan für Klasse 9/10 nicht
enthalten, wird aber nach einem Beschluss der Fachkonferenz Biologie der
Schule mit einem experimentellen Teil nach Klasse 9 vorgezogen. Insofern
ist die Thematik lehrplankonform.
- Der
Aufgabe, eine Gliederung des Referats als Mindmap zu erstellen wurde nur
sehr widerwillig bzw. gar nicht entsprochen, obwohl allen Schülern
kostenlos eine eMindmap-Version von der Firma Mindjet zur Verfügung
gestellt wurde.
Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die Schüler generell beim
Strukturieren ihres Themas Schwierigkeit hatten und sich dies beim
Erstellen des Mindmaps äußerte.
Þ
Meines Erachtens muss noch nachdrücklicher eine inhaltlich logische
Gliederung/Strukturierung des Themas als Grundlage/Voraussetzung für die
eigentliche Arbeit am Referat verlangt werden. Die Mindmapping-Methode
erscheint mir hierzu immer noch sehr geeignet.
- Schwierigkeiten
gab es mitunter bei der Belegung der Computerräume und der Ausleihe des
Beamers/Labtops.
Þ
Langfristige Vorbereitung (rechtzeitige Reservierung von Räumen und
Geräten).
Þ
Forderung nach einer umfangreicheren Ausstattung
- Schwierigkeiten
gab es auch, die Powerpoint-Präsentation vom häuslichen Rechner in die
Schule zu bekommen, da die Datenmenge einzelner Arbeiten für die Diskette
zu groß war. Nicht alle häuslichen Computer sind mit einem CD-Brenner
ausgestattet. Dies erschwert auch die wechselnde Arbeit einerseits zu
Hause, andrerseits an den Computern der Schule, auf denen keine
Schülerarbeiten gespeichert werden sollen.
Þ
Hinweis auf diese Schwierigkeit vor Erstellen der Präsentationen, z.B. das
Einscannen von Bildern vermeiden, speicherfressende Animationen vermeiden
usw.
Die einzelnen Referate waren qualitativ sehr verschieden.
Unterschiedliche Vorkenntnisse bzgl. des Umgangs mit dem Computer,
unterschiedliche Arbeitsmotivation und Identifikation mit dem Themas dürften
die Gründe hierfür sein.
Die Referate wurden vorgetragen und sofort besprochen,
sowohl was Inhalt als auch Form betraf. Dadurch erhielten die Schüler ein Bild
vom "guten" Referat. Einige von ihnen wollten ihre Präsentation aufgrund der Besprechungen
gleich zwecks Verbesserung noch einmal bearbeiten.
Referate mit Satellitenbildern:
Zwei Referate beschäftigten sich mit Themen, bei denen
Satellitenbilder verwendet werden sollten. Ein weiteres Referat sollte daher in
die Fernerkundung einführen:
- "Auswirkungen
der Jahreszeiten" von Evelyn und Carina
- "Bedeutung
der Wassertemperatur für die Biomasse im Meer" von Michael und Philipp
- "Fernerkundung"
von Michael und Sebastian
Auch diese Referate sind qualitativ recht unterschiedlich.
Sie zeigen:
- die
Schwierigkeit, die Thematik "wissenschaftlich" anzugehen. Z.B. die
Beschreibung des Phänomens Jahreszeiten wird noch am eigenen Erleben
orientiert, die Beschreibung als Wechsel von Temperatur, Feuchtigkeit,
Trockenheit usw. und deren Darstellung z.B. in Form von Diagrammen macht
noch Probleme.
- die
logische Verknüpfung von Ursache und Wirkung bereitet Schwierigkeiten. Es
fehlt der durchgängige "rote Faden" im Referat. Dies macht es dem
Zuhörer/Zuseher schwer, dem Referat zu folgen.
- Die
Unterscheidung in "Folie" mit kurzen Stichworten einerseits und
Vortragstext in "Notizen" wurde nur unvollständig realisiert
- die
Darstellung von Satellitenbildern zur Veranschaulichung eines Phänomens
wird nicht genügend erkannt bzw. genutzt.
- eine
Unsicherheit beim Schüler, was die Satellitenbilder eigentlich zeigen, was
man daraus ablesen kann.
- der
Referent ist daher nicht in der Lage, die Aussage des Sat-Bildes seinen
Zuhörern vollständig zu vermitteln.
Mögliche (bessere?) organisatorische Alternative zur
durchgeführten Einheit (in Klasse 9):
- Lehrer
führt mit anschaulichem Material in die Fernerkundung ein, geht
insbesondere auf die für biologische Auswertung wichtigen NDVI-Bilder ein.
Daher alle Schüler mit gleichen Wissensvoraussetzungen.
- Schüler
beschäftigen sich mit Satellitenbildern und deren Aussagen im Rahmen eines
relativ kleinen, eng abgegrenzten Themenbereichs in Gruppenarbeit.
- Bearbeitung
der Themen am Computer, mit Hilfe des Internets (Web-Adressen-Sammlung)
oder auch vorbereiteten Satellitenbildern.
- Präsentieren
der Ergebnisse als Papier-Ausdruck oder als Powerpoint-Präsentation.
- Fixieren
der Ergebnisse der Klasse in einer zusammenfassenden
Powerpoint-Präsentation als Gemeinschaftsarbeit.
- Dieses
Modell hätte u.a. den Vorteil, dass sich alle Schüler mit der
Fernerkundung beschäftigen.
- Da
wir in unserer Schule mit 3 Kollegen am Infoschul-Projekt mitarbeiten,
wäre es sicher auch überlegenswert, die Klassen mit
Fernerkundungserfahrung im Laufe der Jahre aneinander "weiterzureichen",
um in der Oberstufe einmal Fernerkundung wirklich auf hohem Niveau
betreiben zu können.
Juli 2001 Heinrich Bühler
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