Stretch - Die Technik,
die auf dem Bildschirm Grautöne unterscheidbar macht
Aufgaben
0. Öffne, wenn nicht schon geschehen, die
Datenkiste
und die Fotoschachtel
und
kehre hierher zurück.
Stretch (= Enhancement, Kontrastverstärkung)
verfolgt zwei unterschiedliche Ziele: 1. Die
Vorbereitung von Graustufenbildern für ein Farbkomposit
nach dem RGB-Mischverfahren; (Merke: Datensätze zur
Auswertung von skalierten Messwerten wie Temperatur oder NDVI
werden nicht gestretcht.) 2. Das Entdecken von Bildinformationen
in einzelnen Spektralkanälen.
Zu 1. Vorbereitung für ein
Farbkomposit Hier ist es sinnvoll, jeden Spektralkanal auf
gleichen Helligkeitseindruck zu bringen, damit das Farbkomposit
keine extremen Farbstiche bekommt. Die Funktion "Angleichen"
in PSP erledigt dies in extremer Weise (Histogramm-Stretch),
die Komposite werden damit zumeist zu hell. Einfacher ist ein
"manueller" Stretch der tatsächlichen Graustufen
auf das volle Intervall von 1 bis 255. Mit zusätzlicher
Gammakorrektur lassen sich Asymmetrien der Häufigkeitsverteilung
ausgleichen.
Versuche die Bilder "zuk_08_1.gif",
"zuk_08_2.gif", "zuk_08_3.gif" und "zuk_08_4.gif"
(Datenkiste: August 2000) mit PSP "manuell" auf gleichen
Helligkeitseindruck zu bringen.
Die Software "Landsat"
bzw. "Satlupe" und "ENVI-Freelook" machen
den Stretch automatisch, im ersten Fall nur als linearer Stretch,
im letzten Fall kann zwischen 4 Varianten gewählt werden. Die
Software "Landsat" bzw. "Satlupe" zeigt
das Min. und das Max. für den Stretch bei jeder Kanal-Taste
an. (Änderungen dieser Zahlen bewirken einen anderen Stretch.)
Zu 2. Für das zweite Ziel
ist eine andere Vorgehensweise notwendig. Die Reflexionsverhältnisse
im eigentlichen Untersuchungsgebiet sind hier entscheidend.
Beispiele: Hoch-/Niederungsmoor, Nadel-/Laubwald, versch. Ackernutzungen. Kleinste
Unterschiede sollen sichtbar gemacht werden. Dazu wählt
man in PSP den gewünschten Bildausschnitt als "Auswahl".
Dann wählt man die "Histogramm-Justierung"
und wählt linke und rechte Grenze der angezeigten Kurve
(Aussage zur Auswahl) mit den unteren Schiebern. "OK"
Nun ist der Ausschnitt, nicht aber das ganze Bild gestretcht.
Nun den "Rückgängig"-Pfeil im Menü
zweimal anklicken, damit verschwinden Stretch und Auswahl.
Nun die "Histogramm-Justierung" erneut aufrufen. Sie
zeigt noch die Einstellungen für die Graustufen des Ausschnitts.
Erneutes "OK" wandelt nun das ganze Bild so wie es
für den Ausschnitt optimal ist. Im Ausschnitt sind nun
alle Informationen sichtbar und ein Vergleich mit der Situation
im Restbild ist möglich. (Die benutzte "Auswahl"
z.B. als "Wald.sel" ablegen, damit der Vorgang auch
für die anderen Kanäle gleichartig erfolgen kann.)
Bestimme für den bewaldeten Höhenrücken im Westen
des Bildausschnitts von "zuk_08_1.gif" einen optimalen
Stretch, der auf das ganze Bild angewendet werden soll. In diesem
Bereich liegt eine Wolke, welche die Arbeit erschwert. Welche
Bildbereiche sind nach dem optimierten Stretch schwarz oder
überstrahlt weiß?
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