Wachstumszustand, das sieht so einfach aus Alles ist grün, wie grün
ist es aber? Hier geht es um Chlorophyll und die Jugendlichkeit
von pflanzlichen Zellen. Im obigen Foto (12.10.2001) ist dazu
mit dem Auge nur wenig zu erkennen. Das Herbstlaub ist sicher
welk und hat kein Chlorophyll mehr. Das war dann auch schon
alles. Der Satellit kann da viel mehr erkennen, da er auch
einen Sensor für das nahe infrarote Licht hat. So wie grünes
Licht das Chlorophyll und rotes Licht den Mangel an Chlorophyll
anzeigt, so misst das nahe infrarote Licht die Jugenlichkeit
von pflanzlichen Zellen. Über ein einfaches Rechenverfahren
kann man die Messwerte des roten und des nahen infraroten Lichts
vergleichen und daraus einen Zahlenwert ermitteln. Ein Wert
um 0 signalisiert: Kein Chlorophyll, keine aktiven planzlichen
Zellen. Ein Wert gegen 1 sagt aus, dass viel Chlorophyll
in jugendlichen Zellen vorhanden ist. Alle Rechenwerte zusammen
ergeben dann eine
NDVI-Farbkarte.
Hier sieht ein Salat-Acker dunkelgrün
und
ein Wald hellgrün aus, umgekehrt als wir es assoziativ
erwarten.
Nun eine kleine Evaluation, ob
das alles mit der Wirklichkeit zusammenpasst: Die Stelle
mit dem ? muss noch beim Bauern nachgefragt werden, denn Satellitenbild
und Foto stammen nicht aus dem gleichen Jahr.
Das
ist ein Bauernhof in der Nähe der Loisach,
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dies
ein Satellitenbild dazu
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Nun etwas Gehirnakrobatik zur
nächsten Karte "NDVI+Pan":
(NDVI+Pan):
Die
aktive pflanzliche Biomasse am 13.9.1999 von Landsat 7 gesehen.
Mehr
über NDVI.
Zur Auswertung dieses Bildes:
Das NDVI-Farbbild ist mit einem panchromatischen SW-Bild hinterlegt.
Damit ist zwar die Struktur der Landschaft viel besser zu erkennen,
die Farben sind aber etwas schwieriger zuzuordnen. Die Helligkeit
kommt vom SW-Bild, die Farbe
vom NDVI-Bild. Für NDVI gilt:
Dunkles Grün = hohe Lichtintensität für hohe
NDVI-Werte, bzw. dunkles
Braun = niedrige Lichtintensität für geringe NDVI-Werte. Der Vergleich als Hilfe
zur Interpretation:
NDVI
links und NDVI+Pan rechts
Das NDVI+Pan-Bild vermittelt
das realistischere Bild von aktiver Biomasse. Braune
Flächen (Ackerflächen, Moore, Felsflächen im
Gebirge, Seen, Siedlungen) haben fast keine aktive Biomasse. Gelbe
Flächen (z.B. Streuwiesen im September nach der Mahd) haben
wenig Chlorophyll, solche Flächen sehen auch in der Natur
braun bis gelblich aus. Dunkelgrüne Flächen zeigen
die Wälder (mittlere NDVI-Werte), so wie wir es erwarten. Hellgrüne
(bis weiße) Flächen zeigen die Wiesen (Dauergrünland)
mit den höchsten Werten für aktive pflanzliche Biomasse. Die
Erstellung einer eigenen Farblegende für NDVI+Pan wurde
nötig. (Sie entstand aus beiden Farblegenden durch Überlagerung
wie beim Bild selbst.) Die genaue Zuordnung der NDVI-Werte ist
allerdings hier nicht mehr korrekt, da das panchromatische Bild
beim obigen Experiment gestretcht worden ist. Deshalb sind die
NDVI-Werte etwa um den Wert 0,25 zu vermindern.
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