InfoSCHUL II - SatGeo-Kurzfassung des Gesamtprojekts

SatGeo steht für Satellitengeographie, Fernerkundung oder Remote Sensing im Unterricht.
SatGeo wendet sich an Schulen bzw. Lehrer, die die neuen Unterrichtsmöglichkeiten im Umfeld der satellitengestützten Schulerdkunde nutzen wollen.
SatGeo wird als InfoSCHUL-II-Projekt (2000/2001) gestartet.
Sponsoren sind:

BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung),
DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt),
Microsoft (Forschung und Lehre),
Demolux (FrontLiner, mobile PCs mit Großprojektion)
GAF (Gesellschaft für Angewandte Fernerkundung).

SatGeo soll allmählich zur deutschsprachigen Basis der Satellitengeographie im Unterricht ausgebaut werden. Eine Integration von SatGeo in das derzeit entstehende europäische Netz zur Fernerkundung im Unterricht wird angestrebt.

SatGeo soll die inhaltliche und die methodische Vielfalt an Möglichkeiten der Satellitengeographie für den Unterricht aufzeigen.
SatGeo soll vor allem Neueinsteigern in die Fernerkundung (Lehrer, Schüler, Studenten) unterrichtspraktische Hilfen bieten.
SatGeo beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den neuen digitalen Medien für den Unterricht (Internet, Bilderdatenbanken, Textdatenbanken, digitale Animation etc.).

SatGeo verfolgt dabei zwei didaktisch-methodische Konzepte:
1. "Informationsräume - Wissensräume - Kompetenzräume" beschreibt Umfelder unterschiedlicher Lernprozesse.
2. "Informationsverarbeitung" als Abfolge von Arbeitsschritten von der Recherche bis zur Präsentation beschreibt die unterschiedlichen Arbeitsfelder beim Umgang mit Informationen.

SatGeo ist auch ein Konzept der Lehrerfortbildung. Je zwei Lehrer einer SatGeo-Projekt-Schule können an einem einwöchigen Workshop "Satellitengeographie im Unterricht" teilnehmen und dabei das nötige Grundwissen und die erforderlichen Kompetenzen erwerben. Über eine Mailing-Liste und eine gemeinsame projektinterne (nicht-öffentliche) BSCW-Homepage können Informationen ausgetauscht werden. Hierbei wird auch das notwendige technische Know-how eingeübt.


Das Verbundkonzept:
Satellitengeographie im Unterricht

Das Gymnasium Gröbenzell und der Projektleiter haben seit 1993 Erfahrungen zur Satellitengeographie im Erdkunde-Unterricht gesammelt. Diese Erfahrungen bauen prinzipiell auf den neuen digitalen Medien auf. Über das InfoSCHUL-Projekt sollen andere Schulen an diesem Erfahrungsschatz partizipieren.

Das Gymnasium Gröbenzell ließ im Vorfeld des Projekts Arbeitsprofile von jeder Verbundschule erstellen (siehe Anlage). Entsprechend diesen Wunschvorstellungen ausgewählter Schulen aus 4 Bundesländern und ausgewählter Lehrer der Fächer Erdkunde, Physik, Biologie, Fremdsprachen erstellt der Projektleiter im Sommer 2000 noch vor Projektbeginn eine CD-ROM mit Unterrichtsbeispielen zur Satellitengeographie mit folgenden Inhalten:

1. Schulgerechte Tutorials zur digitalen Bildbearbeitung und zur Bildinterpretation mit möglichst einfachen Mitteln. Der praktische Umgang mit Satellitenbildern, vor allem aus
dem Nahraum, steht hier im Mittelpunkt.
Adressaten: Schüler und Lehrer der Fächer Erdkunde oder Physik

2. Die Interpretation von Satellitenbildern jeweils einer Partnerschule im Verbund.
Dabei soll die Kommunikation über "Trainingsflächen" im Umfeld der entfernten
Partnerschule im Mittelpunkt stehen.
Adressaten: Schüler und Lehrer der Fächer Erdkunde oder Wirtschaftskunde.

3. Die Stationen der Informationsverarbeitung als methodischer
fachübergreifender Ansatz mit dem Ziel der Interpretation ausgewählter
Satellitenbilder mit ergänzendem Text- und Bildmaterial. Die Verknüpfung
herkömmlicher Methoden und neuer digitaler Techniken gelingt hier besonders gut:
MindManager als Software fürs Brainstorming, Recherche im Internet und digitale
Bildverarbeitung ergänzen sich hervorragend.
Adressaten: Schüler und Lehrer der Fächer Erdkunde, Biologie oder Physik.

4. Bearbeitung von Projektthemen zum Umwelt-Monitoring in Zusammenarbeit mit
Hochschulinstituten und anderen Einrichtungen über das Internet.
(Bsp. CRISP, SSEC, ESRIN, ...), auch die Vorbereitung von Facharbeiten.

Adressaten: Schüler und Lehrer des Faches Erdkunde und Biologie

Die bisher vorliegenden Beispiele zur Fernerkundung haben ihre Schwerpunkte
a) im bayerischen Raum (Ammersee, Nördlinger Ries)
b) im Mittelmeerraum (Balearen, Spanien)
c) in Südost-Asien (trop.Regenwald, Monsun-Asien)
d) in den Weltmeeren (Meeresströme, Packeis-Gebiete)
e) in der Atmosphäre (Luftkreisläufe, Schadstoffe)
Methodische Schwerpunkte liegen bei der Bildinterpretation mit verschiedenen Hilfsmitteln und beim Projektunterricht. Generell gilt bei diesem Projekt: Die Informationsverarbeitung als methodischer Ansatz hat höchste Priorität.

Eine SatGeo-Projekt-Schule betreut jeweils drei Themeninseln aus der Palette der Möglichkeiten der Satellitengeographie und erprobt in diesem Umfeld vorgegebene Unterrichtsbeispiele. Die drei Themeninseln sollen zusammen eine didaktische Einheit bilden.
Die Themeninseln sind wesensverschiedenen Kategorien zugeordnet:
a) Gestaltung eines Informationsangebots zu einem (Landsat-) Satellitenbild des Nahraums der Schule.
b) Gestaltung eines geographischen Themenschwerpunkts nach freier Wahl: Klimatologie, Meteorologie, Ozeanographie, Geomorphologie, Agrargeographie, Siedlungsgeographie, Ökologie der Tropen, Hydrographie und Glaziologie, Atmosphärenkunde, Tourismus, ...
c) Gestaltung einer Informationsbasis mit methodischem Schwerpunkt (z.B. als Tutorial):
Digitale Bildverarbeitung (Methodik und Software)
oder Bildinterpretation (Didaktik und Methodik)
oder Sensoren-Kunde (Physik, Methodik und Technik)
oder Unterrichtsformen (Didaktik und Methodik und Organisation).

Die Beiträge der SatGeo-Projekt-Schulen werden (evtl. nach redaktioneller Überarbeitung) auf der Webpage www.SatGeo.de allgemein zugängig gemacht. Bei a) und c) liegen die Schwerpunkte auf der Kommunikation zwischen den SatGeo-Schulen. Die Differenzierung bei der Interpretation von Satellitenbildern nach der Herkunft aus dem Nahraum der Schule oder aus schulfernen Räumen, die persönlich nicht aufgesucht werden können, zwingt zur zwischenschulischen Kommunikation.

Durch die Gestaltung von drei sich ergänzenden Themeninseln wird der unterschiedlichen Nachfrage von interessierten Lehrern im Internet (SatGeo.de) Rechnung getragen, sodass das notwendige Feedback gesichert ist. Die namentliche Verknüpfung der Themeninseln mit der Schule und mit den Autoren soll die Qualität und die Schultauglichkeit aller Beiträge manifestieren, ein Prinzip, das sich in angelsächsischen Ländern bewährt hat.

Der kompetente Umgang mit Software und mit geographischen Arbeitstechniken zur Erarbeitung erdkundlicher Themen steht im Mittelpunkt aller Projekte.
Der kompetente Umgang mit Fachinformationen zielt auf die digitalen Angebote von Forschungseinrichtungen (z.B. DLR) und Hochschulen in aller Welt. Die parallele Verwendung von Bild- und Text-Datenbanken gibt diesem Projekt seinen besonderen Stellenwert.

Während der 1.Projektrunde besuchte der Projektleiter der federführenden Schule die Verbundschulen. Die Auswahl der Verbundschulen erfolgte nach einem Konzept der räumlichen Nähe (Ausnahme Ibbenbüren): Münchener Raum, Bodensee-Raum, Raum zwischen Bonn und Gießen. Hierbei werden verschiedene Formen der Inhouse-Schulung erprobt. Dieses Teilprojekt der federführenden Schule sollte in Zusammenarbeit mit der "Zentralen Erprobung", einer Abt. der staatlichen Landesbildstelle Südbayern erfolgen. Diese Stelle war in der Lehrerfortbildung tätig, ist aber seit August bzw. Dezember 2000 zusammen mit der Zentralstelle für Computer im Unterricht aufgelöst worden.

In die Projektrunde 2001/2002 wurden die Erfahrungen aus der Vorjahrsrunde eingebracht:

a) Für die Fortbildungen wurde eine eigene Fortbildungsstätte initiiert. Am Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern (südlich von München am Kochelsee) wurde mit Hilfe des Bayerischen Umweltministeriums das Projekt "Umwelt-Spione" ins Leben gerufen. Im Oktober 2001 wurden die ersten drei Tagungen (für Lehrer bzw. Schüler) durchgeführt.
b) Der Evaluation an den Verbundschulen wurde eine eigene Struktur (Monatsberichte) vorgegeben.
c) Die Homepage erhielt neue Elemente wie z.B. die "Themenbörse" oder die "Infobank" mit den Stundenskizzen.

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